Auch im St. Pauli Theater fällt kein Meister vom Himmel. Aber kurz nach dem Beginn des Weihnachtsmärchens kracht ein ordentlicher Ast vom Theaterhimmel herab. Meister Gepetto ist irritiert, denn das Stück Holz kann sprechen. Also schnitzt er los und macht daraus mit ein bisschen Bühnenzauber eine Marionette. Pinocchio heißt der Kerl, der etwas mühsam laufen lernt und beim Lügen eine lange Nase bekommt. Er will die Welt kennenlernen und büxt seinem Schöpfer aus. Am liebsten würde er ein richtiger Junge sein. Aber er ist nicht nur neugierig, sondern auch naiv, und das bringt ihn in heftige Schwierigkeiten.

Carlo Collodis Kinderbuchklassiker haben Peter-Jakob Kelting und Jürg Schlachter für die Bühne entschlackt. Regisseur Felix Bachmann macht daraus eine zielgruppengerechte und kurzweilige 90-Minuten-Fassung. Siine Behrens, Liza Simmerlein, Florian Hacke Cornelius Henne und Martin Wolf agieren temperamentvoll in mehreren Rollen in einem farbenfrohen, oft wechselnden Bühnenbild zur Musik von Jakob Neubauer. Mit leichter Hand, fantasievoll und gekonnt ist das gemacht. Ungelogen!

Pinocchio 13./14.12., Sa und So jeweils 11, 14.30 und 17 Uhr, St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 29/30, Karten von 10, 90 bis 20,90 Euro unter T. 47 11 06 66