Mord und Totschlag war bei den meisten populären Opern der Vergangenheit eine bewährte Methode, um ihre jeweilige Geschichte zu erzählen. Es geht aber auch anders, amüsanter, kurzweiliger, entschieden weniger blutig. Ein Paradebeispiel dafür ist Donizettis „L’Elisir d’Amore“, ein launiges Stückchen aus Italien, in dem Herzschmerz ohne Todesfolge bleibt und sich die handelnden Personen ohne Blutvergießen ans Ende der Handlung vorarbeiten.

Mit dem Angebot, Opern-Übertragungen aus dem Royal Opera House live in den Kinosaal zu bringen, erspart das CinemaxX Wandsbek örtlichen Opernliebhabern die Reise über den Ärmelkanal, obwohl die Besetzung dieser Inszenierung eine Reise nach London durchaus rechtfertigen würde. Regisseur Laurent Pelly hat die Handlung aus dem frühen 19. Jahrhundert in die 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts verlegt, mit Vespa-Rollern statt Kutschen. Den herzensguten, aber unterbelichteten Bauer Nemorino gibt Vittorio Grigolo, derzeit als anzuschmachtender Tenor der Herzen international gut gefragt. In der Prachtpartie des Zaubertrank verabreichenden Quacksalbers Dulcamara ist Bryn Terfel zu erleben, der jeder Rolle Format und Durchschlagskraft verleiht. Die Sopranistin Lucy Crowe als launische Gutsbesitzerin Adina komplettiert das Ensemble. Musikalische Leitung des Opern-Kino-Abends mit deutschen Untertiteln hat der junge Italiener Daniele Rustioni, der 2013 bei den „International Opera Awards“ als Newcomer des Jahres ausgezeichnet wurde.

„L’Elisir d’Amore“ Mi 26.11., 20.15 Uhr, CinemaxX Wandsbek, Quarree 8 (U Wandsbek Markt). Karten (29 Euro) an der Abendkasse und im Internet unter www.cinemaxx.de/music