Es spricht ja überhaupt nichts dagegen, wenn Singer/Songwriter wie Ed Sheeran und Passenger oder auch Philipp Poisel und Tim Bendzko nicht mehr in kleinen Clubs spielen, sondern in Arenen wie der Sporthalle oder die O2 World. Wer gern gehört wird, braucht seinen Platz.

Aber es erstaunt immer wieder, wie schnell das für manche Künstler geht, während andere jahrelang auf winzigen Bühnen herumkrebsen. Ist das nur das kleine große Glück des Zufalls? Verdienter Lohn für Talent? Nehmen wir mal den britischen Indie-Folk-Sänger Ben Howard. Vor drei Jahren spielte er noch im Logo und als Geheimtipp auf dem Reeperbahn-Festival, ein Jahr später schon in der Großen Freiheit 36 und an diesem Dienstag in der Sporthalle.

Dort wird er die Leider seiner beiden Alben „Every Kingdom“ (2011) und „I Forget Where We Were“ 2014 präsentieren, und das ist auf dem ersten Blick schon ein Kontrast. Auf der einen Seite der große Saal, auf der anderen so zerbrechliche, melancholische Kompositionen wie das fantastische „Conrad“, die von filigranem Gitarrenspiel und träumerischen Gesang leben. Da braucht es schon Ausstrahlung und Bühnenpräsenz, um auch die hinteren Reihen zu erreichen. Aber die hat Ben Howard ohne Zweifel. Hallen und Open-Air-Festivals sind kein Problem für ihn und seine Mitmusiker wie India Bourne, die fröhlich zwischen Bass, Cello, Keyboard und Perkussion wechseln und so jedem Song einen ganz besonderen Charakter geben. So dass man vergisst, wo man eigentlich ist.

Ben Howard, Jack Garrat Di 25.11., 20.00, Sporthalle (U Lattenkamp), Krochmannstraße 55, Karten ab 40,85 im Vorverkauf und an der Abendkasse; www.benhowardmusic.co.uk