„In allen vier Ecken soll Liebe drin stecken!“ Das ist einer der typischsten Poesiealbum-Sprüche überhaupt, eure Eltern kennen den bestimmt!

Denn früher war es durchaus üblich, seinen Freunden, Mitschülern, Lehrern oder Verwandten ein Poesiealbum zum Gestalten zu geben. Poesie sind Reime oder ganze Gedichte, aber auch Zitate oder Lebensweisheiten konnte man in das Buch schreiben.

Der Brauch, für Freunde etwas festzuhalten, entstand schon im Mittelalter. Damals schrieben Gäste ihren Namen samt Wappen in das Stammbuch ihrer Freunde. Im Laufe der Zeit wurden die Einträge immer länger und es kamen sogar Bilder hinzu. So entstanden Erinnerungsbücher, später Poesiealben genannt.

In der Regel hatte man eine Doppelseite zu Verfügung, die man nach Belieben gestalten konnte. Der Kreativität war freien Lauf gelassen. Rechts stand meistens etwas in ordentlicher Handschrift, links konnte man seinen Eintrag mit Zeichnungen, Oblaten oder Fotos verzieren. Die kleinen Bücher waren vor allem bei Mädchen beliebt.

Heute gibt es nur noch wenige Poesiealben. Sie wurden vom Freunde-Buch abgelöst, das genauso weitergegeben wird. Es erinnert eher an einen Steckbrief, aber man kann auch Bilder malen und ein Foto von sich hineinkleben. Das alte Poesie-Album aber kann es eigentlich nicht ersetzen.