Auf der neuen Anlage in der HafenCity kann man sich auch an Wintertagen austoben und allerhand entdecken, weiß Alexander Josefowicz. Raus an die frische Luft!

Brrr, ist das kalt draußen. Und der Wind weht auch ganz schön doll. Aber das ist noch lange kein Grund, das ganze Wochenende lang nur im Kinderzimmer herumzusitzen. Das wäre auf die Dauer nämlich langweilig.

Gerade wenn man weiß, wo man total prima toben und spielen kann. Auf dem Spielplatz natürlich. Und zwar nicht auf irgendeinem, auf dem nur eine windschiefe Schaukel und eine rostige Rutsche in der Gegend herumstehen. Sondern auf einem richtig großen, auf dem es eine Menge zu entdecken gibt.

In der HafenCity (das ist der neue Stadtteil an der Elbe, in dem es ganz viele neue Häuser und sogar eine eigene U-Bahn-Linie gibt) ist vor einem knappen halben Jahr ein funkelnagelneuer Spielplatz eröffnet worden, der so groß ist, dass er nicht Spielplatz heißt. Sondern Park. Genauer gesagt: Grasbrookpark.

Und die Erwachsenen, die sich diesen Park für Große und Kleine ausgedacht haben, haben das einzig Richtige gemacht, was man tun kann, wenn man etwas für alle bauen will: Sie haben nicht bloß andere Erwachsene, sondern auch eine ganze Menge Kinder gefragt, was sie sich wünschen. Und zwar nicht irgendwelche, sondern die, die bestimmt besonders oft da sind. In der Katharinenschule, die gleich um die Ecke vom Grasbrookpark liegt, gab es einen Schülerbeirat, der viele Vorschläge gemacht hat, wie aus einem grünen, aber für Kinder etwas langweiligen Park ein richtig toller Spielplatz werden kann, auf dem sich alle wohlfühlen.

Und das hat sich gelohnt: Zwar ist das Weidenlabyrinth im Augenblick gesperrt, weil sich die Bäume von den spielenden Kindern erholen müssen, und die Wasserspiele sind im Winter auch nicht eingeschaltet. Das ist aber auch ganz gut so. Mit nassen Klamotten würde man sich bestimmt ganz schnell eine Erkältung holen. Und dann müsste man tatsächlich die ganze Zeit drinnen bleiben.

Viel mehr Spaß macht es, sich vom Ausguck des Piratenschiffs auf der Schatzinsel oder ganz oben im Baumhaus des Kletterwalds den Wind um die Nase pusten zu lassen und nach dicken Pötten Ausschau zu halten. Nein, nicht nach Kochtöpfen, die gibt es bloß in der Küche. Sondern nach den riesengroßen Containerschiffen und den schicken Kreuzfahrtdampfern, die regelmäßig Hamburg besuchen. Zu denen sagt man hier in Hamburg „dicke Pötte“.

Wenn so einer die Elbe entlangfährt, kommt man ganz schnell ins Träumen. Was da wohl für Schätze an Bord sind, und aus was für Ländern die Schiffe wohl kommen? Und wenn man dazu noch weiß, dass nur ein paar Meter weiter am Cruise Center (das englische Wort ist ein bisschen kürzer und besser zu merken als das deutsche „Empfangsgebäude für Kreuzfahrtschiffe“) die schwimmenden Hotels losfahren, kann man sich super ausmalen, wie es wäre, einmal mit einem Schiff in die Ferne zu fahren und exotische Orte zu besuchen, die so ganz anders sind als Hamburg.

Ein bisschen exotisch ist aber auch der Kletterwald mit seinen vielen Hängebrücken, Netzen und Seilen zum Daran-lang-Hangeln. Der sieht überhaupt nicht wie irgendwelche Bäume aus, die hier wachsen. Sondern wie ein Palmenwald. Glücklicherweise sind die aber nicht echt. Sonst müsste man ja auch Angst haben, dass einem eine Kokosnuss auf den Kopf fällt. Außerdem sind echte Palmen nicht so begeistert vom Winterwetter. Das sind sie nämlich – im Gegensatz zu Hamburger Jungs und Deerns – nicht gewohnt.

Nein, man kann ganz beruhigt herumturnen auf den vielen Spielgeräten, der Drehscheibe, den Schaukeln, den Rutschen und den Wackeltieren. Und sich, wenn die Eltern eine Thermoskanne mit heißem Kakao oder Tee mitgebracht haben, aufwärmen und auf den Sommer freuen. Dann kann man im Grasbrookpark nicht nur klettern, sondern auch im Wasser planschen, Dämme bauen, sich gegenseitig nass spritzen und Sandkuchen backen. Das wird ein Spaß!

Also nichts wie rein in die warmen Klamotten und raus auf den Spielplatz. Und wenn eure Eltern meckern, dass das Wetter viel zu schlecht sei, um nach draußen zu gehen, erinnert sie einfach daran, dass wir in Norddeutschland sind. Und hier, im Land von Deichen, Wind und Wasser, gilt schon ganz lange eine wichtige Regel: Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur falsche Kleidung.