Die Auswanderungshallen boten zu Beginn des 20. Jahrhunderts 1.200 Menschen vor den Toren der Stadt auf ihrem Weg in die weite Welt Platz. An dieser Stelle gibt es seit 2007 das Museum BallinStadt – Port of Dreams.

Ich höre mir die Gründe der anderen Auswanderer an. Politisch Verfolgte, Menschen, die ihre Religion nicht leben dürfen, und andere, die nichts mehr haben außer einem Funken Hoffnung. Jetzt muss ich meinen Ausweis vorzeigen und entscheiden, wer ich bin. Ich werde auswandern! Eine Zeitreise erklärt mir die Gründe und Schwierigkeiten der Menschen, die durch das Tor zur Welt zu neuen Ufern aufgebrochen sind. Am Ende des Museumsbesuchs werde ich erfahren, ob ich es geschafft hätte. Amerika!

Die Welt zu Gast in der Hansestadt

Zurück in die Gegenwart: 2010 sind rund 235.000 Passagiere in Hamburg von Bord eines Luxusliners gegangen. Rekord! Über hundert Kreuzfahrtschiffe werden auch für das Jahr 2011 erwartet. Die Welt kommt in die Hansestadt und ist begeistert. In den Jahren von 1850 bis 1939 war die Liste der Passagiere weit länger, die Schiffe weniger luxuriös und Hamburg nicht Ziel, sondern Ausgangspunkt einer Reise ins Ungewisse. Über fünf Millionen Auswanderer aus ganz Europa bestiegen in diesen Jahren einen Dampfer. Im Gepäck nicht viel mehr als die Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Reederei Hapag übertrug Albert Ballin 1886 die Verantwortung für das Geschäft. Mit Ballins Kontakten war es möglich, den Hamburger Hafen zum größten Auswanderungshafen Deutschlands auszubauen. Da die Hapag die Passagiere, deren Einreise nach Amerika abgelehnt wurde, auf eigene Kosten zurückbringen musste, wurden Auswandererbaracken errichtet. Erst nach 14-tägiger Quarantäne und erfolgreichem Gesundheitscheck ging es für die Menschen aufs Schiff. 1901 wurden die Unterkünfte vom Amerikakai auf die Elbinsel Veddel verlegt. Die neuen Auswanderungshallen mit eigenem Eisenbahnanschluss boten 1.200 Menschen vor den Toren der Stadt Platz. An der gleichen Stelle gibt es seit 2007 das Museum BallinStadt – Port of Dreams. Sie sehen sich die Ausstellungsstücke nicht nur an, das virtuelle Spiel Simmigrant lässt Sie Ihre eigene Auswanderung erleben. An verschiedenen Stationen starten Sie und Ihre neue Identität in die Neue Welt und werden mit den damaligen Nöten konfrontiert. Am Ende der Ausstellung sind Sie hoffentlich sicher in Amerika angekommen.

Tipp: Wenn Sie nach ein paar Stunden „Auswandern“ hungrig sind, können Sie sich im Museumsbistro stärken. Suchen Sie ausgewanderte Familienmitglieder? Im Familienforschungszentrum können Sie vor Ort auf die Suche gehen.

Weitere Informationen: BallinStadt, Veddeler Bogen 2, 20539 Hamburg, www.ballinstadt.de