Wie ein alter Gasthof zum attraktiven Hotel mit gepflegter Küche aufstieg.

Die liebliche Flusslandschaft und die günstige Lage an der Werse haben dem Gebiet von Handorf schon immer gut getan. Als die Bahnlinie zwischen Münster und Handorf eröffnet wurde, entdeckten die Münsteraner erst richtig den hohen Freizeitwert dieser Gegend. Schnell wurde die Region zum Lieblingsausflugsziel; stimmungsvolle Gaststätten entstanden. So auch das Landhaus "Eggert", das einige Kilometer von Handorf entfernt auf einer kleinen Anhöhe liegt. Die Anlage besteht aus mehreren Gebäuden, ihre Geschichte reicht mehr als 1000 Jahre zurück. Eine idyllische Lage und wohltuende Gastlichkeit prägen die Atmosphäre des Hauses.

In nunmehr fünfter Generation haben Hotelbetriebswirt Hendrik Eggert und Frau Antje im Jahr 2000 den Familienbetrieb übernommen. Der gelernte Koch ist von klein auf in den elterlichen Betrieb hineingewachsen. Seine Frau lernte er kennen, als sie dort Lehrling war. Seit jener Zeit wurde vieles neu- und umgebaut. Heute sind die 37 Zimmer und drei Suiten alle unterschiedlich möbliert, "klassisch gehalten, aber nicht antiquiert", wie der Hausherr erklärt. Die meisten haben Terrasse oder Balkon. Die gesamte Ausstattung des Hauses zeigt die Handschrift von Antje Eggert, denn die Hotelfachfrau ist zugleich ambitionierte Innendekorateurin. Sie sorgte auch dafür, dass schon im Empfangsbereich die Geschichte des Landhauses anhand von alten Stichen und Fotografien anschaulich wird.

Im Erdgeschoss können sich die Gäste an verschiedenen Orten bewirten lassen. Da ist zum einen das in zeitloser Eleganz gestaltete Restaurant, dann gibt es noch ein urgemütliches Kaminzimmer von traditioneller westfälischer Art. Und bei schönem Wetter bietet sich die große Terrasse unter hohen Kastanien, Buchen und Linden an. Der Hotelprospekt übertreibt nicht, wenn er "eine der schönsten Terrassen des Münsterlandes mit Blick aufs Wersetal" preist. Überhaupt ist der parkähnliche Garten mit üppig blühenden Hortensien und einigen teils skurrilen Skulpturen der Künstlerin Petra Bachmann, die abends angeleuchtet werden, eine Augenweide.

Mittelpunkt des Hauses aber ist die Küche, geleitet von Jörg Meiner und Dieter Köhloff. Ihre Erfahrung bündelt sich in einer gut sortierten Speisenkarte. Es werden, soweit möglich, Produkte aus der Umgebung zubereitet. Menüs orientieren sich wahlweise an den Stichworten "westfälisch", "saisonal" oder "Fisch". Die Preise gehen als recht moderat durch; die Qualität stimmt. Auch das Magazin "Der Feinschmecker" fand die Kochkünste hier lobenswert. Ein nettes Detail der üppigen Frühstücksbüfetts sind Schilder, die anzeigen, wo die Produkte herkommen. Teetrinker erhalten hier auch noch ihr von vielen Hotels schon abgeschafftes Stövchen.

Im Saunabereich kann sich der Gast nach Wanderungen oder Fahrradtouren durch das Münsterland erholen. Ein Schwimmbad ist geplant, direkt unter der Anhöhe, "sodass der Gast auch bei schlechtem Wetter oder im Winter den Blick ins Wersetal genießen kann", sagt Hendrik Eggert. Auch Beauty-Behandlungen wie etwa Ganzkörpermassagen sind möglich.

Die abgeschiedene Lage wird auch von Tagungsgästen geschätzt. Ihnen stehen unterschiedlich große Räume in der ehemaligen Scheune zur Verfügung. Wer allein sein möchte, wird gern ins 150 Meter entfernte "Wersehaus" ziehen. Zu dessen feiner Ausstattung gehört auch ein Whirlpool für zwei, und die großzügige Küche bietet alles, was Hobbyköche schätzen - bis hin zu den Schürzen.