Ob im Garten, auf dem Zimmer oder beim Abendessen: In diesem Haus hat der Gast die Ostsee stets in seinem Blickfeld.

Die größte Attraktion von Strande ist? Richtig: der Strand. Ein weiter, feiner Sandstrand, der gleich neben dem idyllischen Fischer- und Yachthafen beginnt und sich dann an der Kieler Außenförde entlangzieht. Er ist ausgestattet mit drei Strandbuden, in denen man kalte Getränke und heiße Gerichte bekommt, sowie einem Kinderspielplatz. Tatsächlich, schon ein Tag in Strande, nur wenige Minuten Autofahrt von Kiel und etwa eine Stunde von Hamburg entfernt, fühlt sich an wie ein richtiger Urlaub an der See. Mit Fischbrötchen, Quallen, Sand zwischen den Zehen und tropfendem, klebrigen Eis am Stil.

Gut, dass gleich am Strand (auf der anderen Seite der schmalen Uferstraße) ein vorzügliches Hotel liegt. Das, ganz passend und treffend, den schlichten Namen "Strandhotel" trägt. Noch besser ist, dass das Hotel selbst alles andere als schlicht ist. Gediegen und komfortabel eingerichtet, mit einem zuvorkommenden Service und einer Küche, die zwischen Kiel und Eckernförde vermutlich die beste ist. Einmal angekommen, kann man wunderbar an der Bar ("Schirmbar") im Garten entspannen - auch dann, wenn es regnet, denn die Bar ist überdacht. Es gibt auch Strandkörbe im Garten. Und egal, wo man sich niederlässt, die Kieler Förde ist stets im Blickfeld.

Gebaut wurde das Hotel Anfang der 1990er-Jahre, der jetzige Pächter Jörn Clahsen betreibt es mit seiner Familie seit 13 Jahren. Sie übernahmen das Haus, nachdem es glücklose vier Jahre hinter sich hatte, gestalteten es um, machten es großzügiger, moderner, komfortabler und vor allem stilvoller - und schon wurde es ein Erfolg. Clahsen kennt sich aus, ist schon seit 1971 Gastronom, betrieb vorher Szenekneipen in Kiel. Ist ihm die Umstellung auf einen Hotelbetrieb schwergefallen? "Nein, letztendlich ist es das Gleiche. Dienstleistung ist Dienstleistung, solange die Einstellung stimmt, ist das kein Problem." Das Hotel hat 29 Zimmer und einen kleinen Tagungsraum. Früher gab es im Haus auch einen großen Saal, der wurde zu Zimmern umgebaut, weil man die Kapazität brauchte: Das "Strandhotel" ist nicht nur bei Urlaubern, sondern auch bei Geschäftsreisenden beliebt. "Viele Firmen aus Kiel bringen ihre Leute hier unter", meint Clahsen. "Die können hier viel besser entspannen, und bevor man in der City 20 Minuten lang einen Parkplatz gesucht hat, ist man auch schon hier draußen in Strande!"

Vielleicht zieht auch das Restaurant viele der Übernachtungsgäste an. Getafelt wird in einem hellen Wintergarten, in einem sehr gemütlichen Kaminbereich mit Bar und im Sommer auf 120 Außenplätzen, wo bei schönem Wetter auch schon mal gegrillt wird. Die Küche ist mehrfach ausgezeichnet und weithin bekannt. Sie bietet vor allem hochwertige regionale Gerichte; Fisch und Lamm etwa stehen besonders häufig auf der Karte, dazu die Klassiker wie Strander Butt, Dorsch, Bratheringe. Wem das jetzt zu rustikal wirkt, der sei sogleich beruhigt: Besonders beliebt sind die Gourmetmenüs. Zum Beispiel mit einem Salat von Frühlingsgemüse mit Sesam und Nordseekrabben, einer Cremesuppe von Gartenkräutern mit Croutons, einer gebratenen Lammhüfte auf grünen Bohnen und Kräuterjus, dazu Kartoffelgratin und ein Minzparfait im Schokoladenmantel mit Früchten und einer Fruchtsauce.

Das "Strandhotel" hat das ganze Jahr geöffnet, mit Ausnahme einer Woche im Januar. Allerdings ist das Restaurant im Winter nur abends in Betrieb.