Hier fühlen sich die Gäste wie zu Hause. Die Einrichtung ist ein gekonnter Mix aus Barock und Modernem.

Wie schon in vergangenen Zeiten, gehört Bad Schandau heute noch zu den bekanntesten Kurorten in Sachsen. Am Bahnhof empfängt mich Brigitte Kirschner, eine der beiden Betreiberinnen des "Apartmenthauses Albrechtsburg". "Mir liegt vor allem Bad Schandau am Herzen, denn hier in der Nähe bin ich auf einem Bauernhof aufgewachsen. Deshalb möchte ich dazu beitragen, dass dieser Ort seine Ursprünglichkeit behält." Studiert hat sie Ethnologie und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin. Aus persönlichen Gründen wollte sie die damalige DDR verlassen. 1980 wurde ihrem Gesuch stattgegeben. In Niedersachsen absolvierte sie eine Restauratorenausbildung und gründete eine eigene Werkstatt. Sie gestaltete das Museum für Alltagskultur in Peine und war als Projektleiterin des städtischen Museums in Buxtehude tätig.

Bald nach der Wende kehrte sie aber in ihre Heimat zurück. Das Anliegen der engagierten Denkmalpflegerin ist es, "dass Bad Schandau im Äußeren wie im Inneren ein gutes Bild abgibt". Deshalb erwarb sie mit ihrer Bekannten Sabine Suhr das Haus "Albrechtsburg". Mit Begeisterung lässt Brigitte Kirschner ihre Ideen in das Objekt einfließen, wobei man deutlich ihre Begeisterung für die Region spürt. "Die Sächsische Schweiz mit ihren bizarren Felsen, den zerklüfteten Tälern und der reichhaltigen Flora und Fauna ist das schönste Mittelgebirge in Deutschland."

Ursprünglich erbaut wurde das Gebäude 1890 von einem Arzt, der es als Wohn- und Praxishaus nutzte. Die Fassade zeigt alle Stilelemente der damaligen Zeit. Heute befinden sich hier vier hervorragend ausgestattete Wohnungen, die verschieden geschnitten und individuell eingerichtet sind. Alle verfügen über einen Kamin, eine hat sogar eine Sauna. Die Wände und Decken sind weiß gespachtelt, Heizkörper sucht der Gast vergeblich. "Wir haben uns für beheizte Wände entschieden", erklärt Brigitte Kirschner. Der Fußboden ist entweder gefliest oder mit edlem Parkett ausgelegt. An einigen Stellen ist die Wand unverputzt, wodurch der schöne massive Sandstein zur Geltung kommt.

Bei der Möblierung erwartet den Gast ein gekonnter Stilmix: Barocke Stücke werden mit einem modernen Sofa und einem antiken Wohnzimmertisch kombiniert. Schrillere Elemente wie der klassische Bauhaustisch mit den pinkfarbenen Stühlen gehören ebenfalls zur Ausstattung.

"Wenn ich hier morgens aufwache, fühle ich mich wie zu Hause. Die gesamte Einrichtung ist sehr ansprechend", sagt ein Gast aus Xanten, der mit seiner Familie gerade einen dreiwöchigen Urlaub verbringt. Ein anderes Paar ist mit dem Motorrad unterwegs und begeistert von den gut ausgebauten, kurvigen Straßen in der Sächsischen Schweiz. Die "Albrechtsburg" empfinden sie dabei als optimale Bleibe. "Wir sind hier zum ersten, aber sicher nicht zum letzten Mal." Und der unterhaltsame Professor mit seiner Frau aus Essen schwärmt vom gelungenen persönlichen Stil des Hauses, der genau seinem Geschmack entspreche. "Und wo habe ich schon solch einen tollen Ausblick vom Badezimmer direkt in den Wald?", fügt seine Frau hinzu.

Im Erdgeschoss wurde noch zusätzlich eine topmoderne, große Küche eingerichtet sowie ein wunderschöner Kaminsalon. "Ich habe mir gedacht, dass meine Gäste vielleicht mal zusammen kochen wollen, und möchte ihnen dazu ein angenehmes Ambiente bieten", sagt Brigitte Kirschner. Ebenso gelungen ist der terrassenartig am Steilhang angelegte Garten hinter dem Haus. Liegestühle stehen zum Entspannen bereit, an warmen Tagen wird gegrillt. Da das "Apartmenthaus Albrechtsburg" mittlerweile ein voller Erfolg ist, kam ein weiteres Objekt hinzu, das "Haus Saxonia", das ganz in der Nähe liegt. Hier befinden sich sieben weitere Wohnungen.

Das Engagement der Inhaberrinnen, eine äußerst wohnliche und behagliche Herberge für die Gäste zu schaffen, wurde auch vom Tourismusverband gewürdigt, der dieses Haus mit fünf Ferienhaus-Sternen klassifizierte.