Das Fachwerkhaus glänzt auch mit einem erstaunlichen Wellnessbereich.

Gerade betritt Fischer Helmut mit einem riesigen Zander den "Weißen Hof". Hermann Schmieder, Inhaber und Chefkoch des Hotels, begutachtet den Fang: "Ein Prachtkerl", freut er sich. "Der kommt gleich heute Abend auf den Tisch." Die sanft hügelige Endmoränenlandschaft der Holsteinischen Schweiz ist reich an Seen - einige davon gut bestückt mit Barsch, Aal und Zander. Der nahe Kellersee beschert den Gästen des Hotels "Weißer Hof" täglich Frischfisch. Bereits das Frühstücksbüfett bietet eine erstaunliche Auswahl.

Das Haus in Bad Malente mit dem Schindeldach liegt in einem prächtigen Garten mit altem Baumbestand. Zwischen Hecken und Blumenbeeten glänzen Teiche, in denen sich Koikarpfen und Goldfische tummeln. Steine, Holzstege und Brücken verleihen dem Anwesen einen Hauch von Exotik. "Der Garten ist mein Hobby", sagt Schmieder. "Den brauche ich als Ausgleich für die Arbeit in der Küche. Unser Haus heißt nicht ohne Grund Gartenhotel ,Weißer Hof'."

"Sie können sich kaum vorstellen, wie verwildert das Grundstück war, als wir es 1985 übernahmen", seufzt Ehefrau Marlies Schmieder. "Es war ein hartes Stück Arbeit, daraus ein Hotel zu machen." Marlies ist vom Fach. In ihrer Heimat Nordrhein-Westfalen lernte sie in der Hotellerie von der Pike auf und war dann jahrelang in verantwortlicher Position im renommierten Hotel "Petersberg" bei Bonn tätig. Hermann Schmieder stammt aus dem Schwarzwald. Er verdiente sich seine Sporen in der Küche von "Brenners Parkhotel" in Baden-Baden. "Wie wir in den Norden kamen, das ist eine lange Geschichte", schmunzeln beide. "Aber es gefällt uns in der Holsteinischen Schweiz sehr gut, zumal wir häufig sehr interessante Gäste begrüßen können."

Zum Beispiel Maximilian Schell. Der Schauspieler ist geradezu verliebt in den "Weißen Hof". Wenn er kommt, besteht er auf Unterbringung in der 50 Quadratmeter großen, elegant eingerichteten Suite, wo an kühlen Tagen ein Kaminfeuer flackert.

Jedes der 16 Zimmer des Hauses ist anders eingerichtet, und fast alle verfügen über Balkon oder Terrasse. Sehr behaglich sind die Quartiere mit Schrägwänden und separater Sitzecke. Marlies Schmieder achtet darauf, dass ihre Gäste stets frische Blumen und einen Teller mit Obst vorfinden. Während der Eutiner Festspiele und des Schleswig-Holstein Musik Festivals werden die Gäste von der Chefin oder ihrem Sohn Robin, der seit Jahren im Haus mitarbeitet, zu den Spielstätten gefahren und dort auch wieder abgeholt.

Spezielle Genießer-Arrangements für die Zeit der Eutiner Festspiele werden auch aufgelegt: "Schon in den vergangenen Jahren hatten wir großen Erfolg mit unseren fünfgängigen Opern-Feinschmecker-Menü," erzählt Marlies Schmieder. Auch das heutige Überraschungsmenü mit gedünstetem Zander auf Gemüsebett, zartem Kalbsfilet und einem köstlichen Dessert aus verschiedenen Schokoladen und Früchten war nicht zu verachten. Als Badener ist Hermann Schmieder auch Weinkenner, der die passenden Tropfen in seine kulinarischen Kompositionen einbezieht.

Im Souterrain des Hauses liegt die "Oase des Lebens", ein hochmoderner Wellnessbereich mit nostalgischem Flair. Der große Pool schimmert in einer lichtdurchfluteten Halle. Die Wände bemalte ein portugiesischer Künstler aus Lübeck großflächig mit stimmungsvollen Seenlandschaften. "Finnische Sauna, Dampfbad und Biosauna haben wir natürlich auch", sagt Robin Heusser, der Sohn des Hauses. "Aber sensationell ist unser Whirlpool. Da aalt sich jeder in seinem eigenen, glasklaren Wasser. Werfen Sie einen Chip ein, das alte Wasser läuft ab und frisches sprudelt rein. Das ist etwas ganz anderes als die üblichen Bazillenschleudern von gestern."

Sehenswert ist auch die Kosmetikabteilung. Aus einem kleinen Raum hat Albertino, der Portugiese, eine zauberhafte Grotte mit einem Fresko gezaubert, das eine Waldidylle darstellt. Hier reichen die Anwendungen vom Anti-Stress-Paket über Massagen mit dem Seidenhandschuh bis zum Ayurveda-Luxustag mit Mittagsimbiss samt Champagner.