Mit 169 Meter ist der Wilseder Berg die höchste Erhebung des Flachlands rund um Hamburg. Von hier aus hat man einen fabelhaften Blick auf eine der weltweit schönsten blühenden Landschaften – die Lüneburger Heide.

Höher hinaus geht es nicht. Jedenfalls nicht in der nordwestdeutschen Tiefebene. Mit 169 Meter ist der Wilseder Berg die höchste Erhebung des Flachlands rund um Hamburg. Von hier aus soll man bei klarer Sicht sogar die Spitzen der Hamburger und Lüneburger Kirchtürme erkennen können. Vor allem aber hat man einen fabelhaften Blick auf eine der weltweit schönsten blühenden Landschaften – die Lüneburger Heide. Der gleichnamige Naturpark wurde 1956 als erster in Deutschland gegründet. Seine insgesamt 107.000 Hektar umfassen auch die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas. Diese liegen um den Wilseder Berg, dem Herzen des Naturparks.

„Wo der Saum der Hügelketten fern den müden Himmel hält, dort zerfließt in violetten Farbentönen schon die Welt. Bäume heben scharf umrissen sich hervor am Bergesrand, rings im fahlen, ungewissen Lichte träumt das Heideland“, dichtete einst Rainer Maria Rilke. Die Heiden sind durch Überweidung der ehemals weit verbreiteten Wälder auf unfruchtbaren Sandböden entstanden. Die noch vorhandenen Reste dieser historischen Kulturlandschaft werden vor allem durch die Beweidung mit Heidschnucken offengehalten. Wacholder, Birken und Erlen stehen mal wie Solitäre in der Landschaft, mal formieren sie sich zum Wäldchen.

Wilsede kann man nicht mit dem Auto erreichen

Das Beste der Heide findet man in dem kleinen Dorf Wilsede, das seinen alten Charme mit Reetdachhäusern, Feldsteinmauern, Treppenspeichern und mächtigen alten Bäumen erhalten konnte. Der malerische Ort ist von Undeloh oder Niederhaverbeck aus nur zu Fuß, per Fahrrad oder mit einer der zahlreichen Kutschen zu erreichen.

Zwei Kilometer südöstlich von Wilsede liegt einer der magischen Orte auf dieser Erde: ein 30 Hektar großer Talkessel mit dem mystischen Namen Totengrund, um dessen Entstehung sich unterschiedliche Legenden ranken. An den Hängen weiden Heidschnucken, die Robustrinderasse Wilseder Rote, und Dülmener Pferde.

Im August blüht hier die Heide

Wenn hier im August die Heide blüht, birst das Tal geradezu vor lila Pracht. Doch auch außerhalb der Blütezeit lohnt sich jeder Besuch, zumal dann spürbar weniger Touristen die Wanderwege nutzen.

Weitere Informationen: www.naturpark-lueneburger-heide.de, Nahverkehr: Bahn, ab HH Hbf. nach Schneverdingen über Buchholz, Fahrzeit 55 Minuten; vom 15. Juli bis 15. Oktober sechs Mal täglich Heide-Shuttle Ring 1 vom ZOB Schneverdingen nach Oberhaverbeck (Bus mit Fahrradanhänger); Mit dem Auto: Über die A7, Abfahrt Egestorf, über Egestorf und Sahrendorf nach Undeloh