Nein, John Lee Hooker hat keine Tochter, die Jane heißt. Es ist der Name ein fünfköpfigen Frauen-Combo aus New York. Mit der Namensgebung macht das Quintett aber sonnenklar, wo ihre Wurzeln liegen und wer sie maßgeblich beeinflusst hat. John Lee Hooker (1917-2001) gehörte zu den maßgeblichen und berühmtesten Blues-Sängern und –Gitarristen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Jane Lee Hooker machen zwar keinen Boogie-Blues wie ihr Namensgeber, aber sie sind eine furiose Bluesrock-Band, die sich an den großen Vorbildern von Blues und Soul orientiert. In den USA haben sie in allen wichtigen Clubs des Genres gespielt, in diesem Jahr kommen sie nach Deutschland und im Gepäck haben sie ihr Debütalbum „No B!“, das in Deutschland auf dem Ruf-Label erschienen ist.

Auf „No B!“ hat die Gruppe um Sängerin Dana „Danger“ Athens ein paar eigene Songs aufgenommen, aber sie hat auch tief in der Schatztruhe des Blues gewühlt und einige Perlen zu Tage gefördert, die im eigenen Stil interpretiert werden. „Wir haben bei den Aufnahmen live gespielt“, erzählt Gitarristin High Top, „und keine Effekte verwendet. Wir spielten im selben Raum zur gleichen Zeit. Die meisten Songs waren nach der ersten Aufnahme fertig. Ich glaube, wir haben keinen Song mehr als zweimal eingespielt!“ Die Energie, die Jane Lee Hooker im Studio freigesetzt haben, ist bei jedem Song zu hören. Sie wollten klingen wie Johnny Winter, dessen „Mean Town Blues“ sie im Repertoire haben, oder wie Muddy Waters, dessen „Champagne Ad Reefer“ sie ebenfalls aufgenommen haben.

Auch ein anderen bekannten Nummern hat Jane Lee Hooker einen rauen Stempel aufgedrückt: Albert Kings „The Hunter“ findet sich auf der Titelliste von „No B!“ genau wie Ray Charles’ „I Believe To My Soul“, Willie Dixons „Shake Or Me“ oder das oft gecoverte Spiritual „Wade In The Water“. Die Mitglieder der New Yorker Gruppe sind alles andere als Anfänger: In diversen Bands wie Nashville Pussy oder Bad Wizard sind sie rauf und runter durch die USA getourt, bis sie sich 2013 zu Jane Lee Hooker zusammen gefunden haben. „Wir sind eine Gang“, erklären die fünf Musikerinnen unisono. Mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und der Stimme von „Danger“ Athens entfachen die fünf Frauen einen Sturm aus klirrenden Gitarrenriffs und schweren Rhythmen. High Top vergleicht die Konzerte der Band mit einem Trip in einem Sportwagen vom Typ Chevrolet Camaro: „Tür aufmachen, einsteigen und losbrettern!

Jane Lee Hooker Mi 8.3., 20.00, Downtown Bluesclub, Otto-Wels-Straße 2, Karten 22,70 Euro an der Abendkasse