Nach Schottland klingen sie nicht. Der mehrstimmige Harmoniegesang und die klirrenden E-Gitarren erinnern an The Byrds, jene kalifornische Band, die in den 60er-Jahren die amerikanischen Beatles werden wollte. Als noch größeren Einfluss nennen die Mitglieder von Teenage Fanclub jedoch Big Star, eine Flower-Pop-Band aus Memphis, die Mitte der 70er-Jahre ein paar starke Platten veröffentlicht hat. Von Big Star redet niemand mehr, die Byrds und die Beatles sind nur noch in nostalgischer Verklärung präsent, aber Teen­age Fanclub existiert immer noch.

1989 gründeten Norman Blake, Raymond McGinley und Gerard Love in einem Vorort von Glasgow ihre Combo. Alle drei sind immer noch dabei. Zehn Studioalben hat die Band seitdem veröffentlicht, aber keines davon ist ein Nummer-eins-Hit geworden. Dennoch genießt die Band einen untadeligen Ruf und hat über die Jahre eine äußerst treue Fangemeinde um sich geschart. Auch viele Musikerkollegen haben sich als Fans von Teenage Fanclub geoutet. Liam Gallagher, Sänger von Oasis, hat Teenage Fanclub sogar als „zweitbeste Band der Welt“ bezeichnet, die Nummer eins hat er natürlich für seine eigene Combo reserviert.

Nachdem Blake und Co. eine längere Studiopause eingelegt hatten, erschien 2016, sechs Jahre nach „Shadows“, mit „Here“ ein neues Album. Darauf knüpfen sie an die Vorgängeralben an – mit dem immer etwas melancholischen und weichen Sound, in dem selten schnelle Tempi vorkommen. Entstanden ist das Album in der Provence, fertiggestellt wurde es in Glasgow, abgemischt in Hamburg. Die Lyrik ist etwas dunkler als auf den Vorgängeralben, doch die Songs klingen weiterhin freundlich und entspannt.

Wenn Teenage Fanclub am heutigen Donnerstag, 9.2., nach Hamburg ins Uebel & Gefährlich kommt, können sich Fans auf einen langen Abend freuen. 25 Songs hat die Band stets im Repertoire.

Teenage Fanclub Do 9.2., 21 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, Karten zur 27,50 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse