„Schubert In Love“, der erste Kinofilm des sächsischen Comedians Olaf Schubert – das klingt zunächst wie eine weitere Zweitverwertung TV-erprobter Sketche und Kalauer. Doch hier geht es um mehr. Während Schubert als Psychologe des städtischen Sozialzentrums seine depressive Kundschaft um Kopf und Kragen berät, konzipiert er ein „kritisches Rock-Musical“ und versucht nebenbei noch den sehnlichsten Wunsch seines Vaters (Mario Adorf) zu erfüllen: Ein männlicher Nachkomme soll gezeugt werden

Indem er die Ambitionen eines glücklosen Künstlers gegen eine arrangierte Elternschaft ins Feld führt, lehnt sich Regisseur Lars Büchel viel stärker an das titelgebende Vorbild „Shakespeare In Love“ an, als man zu hoffen gewagt hätte. Manches aus seinem bildsprachlichen Vokabular erinnert zudem eher an die Absurditäten früher Godard-Filme als an eine deutsche Komödie. Auch wenn man den Handlungssträngen mehr Zeit gewünscht hätte: „Schubert In Love“ bringt eine breitere Humor-Klaviatur zum Klingen, als es in der Kategorie „Komiker macht Kino“ zu befürchten steht.

„Schubert In Love“ D 2016, 94 Minuten, ab 12 Jahren, Regie: Lars Büchel, Darsteller: Olaf Schubert, Mario Adorf, Marie Leuenberger, täglich im UCI Othmarschen