Als das amerikanische „Down­beat“-Magazin vor einiger Zeit die weltweit wichtigsten Jazzclubs auflistete, schnitt Deutschland recht dürftig ab, Hamburg kam gleich mal gar nicht vor. Nun ist es gewiss richtig, dass sich zwischen Alster und Elbe eher kein Club finden lässt, der es etwa mit dem Birdland (New York) oder dem A-Trane (Berlin) aufnehmen kann, doch gute Jazzclubs gibt es in Hamburg natürlich auch, selbst wenn sie bisweilen eher im Verborgenen blühen.

In diese Kategorie gehört die Bar Italia in der Klosterhof-Passage. Seit zehn Jahren wird die von Jazzfan und Hobbygitarrist Wilfried Lottmann betrieben, der hier im Jahr bis zu 150 Konzerte veranstaltet. Zwar ist die Bühne klein und bietet eigentlich nur drei Musikern Platz, doch Lottmanns Leidenschaft ist umso größer. So groß, dass er vor fünf Jahren zusätzlich das Summerjazz Festival ins Leben rief, das auf dem Eppendorfer Maria-Jonas-Platz stattfindet. In diesem Jahr vom heutigen Freitag an bis zum Sonntag. Neun Bands aus der Hamburger Jazzszene spielen hier, unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt.

„Die musikalische Ausrichtung ist Mainstream-Jazz, um auch nicht ausgewiesenen ‘Jazzexperten‘ den Zugang zu erleichtern“, sagt Lottmann, der in Zusammenarbeit mit der Jazz Federation, dem Jazzbüro und Swinging Hamburg ein starkes Programm zusammengestellt hat.

Prominentester Name ist sicher Sängerin Ulita Knaus, die am Freitag mit ihrem Quartett zu erleben ist. An diesem Tag ebenfalls dabei: Saxofonist Gabriel Coburger, der von seinen zahlreichen Formationen das Quintett Jean Paul ausgewählt hat, um Hamburgs Jazzfans zu beglücken, sowie das Quartett von Sängerin Julie Silvera. Am Sonnabend gibt’s drei weitere Hochkaräter zu hören: das Karl Allaut Quartett, das Buggy Braune Quintett und die Band Side By Side um Saxofonist Leandro Saint-Hill.

Der Sonntag steht unter dem Motto „Traditional meets Modern“ und wartet mit einer hübschen Idee auf: Sämtliche Formationen beginnen ihr Konzert mit dem gleichen Blues, natürlich in jeweils recht unterschiedlichen Interpretationen. Auf der Bühne: die Band von Trompeter Benny Brown, die klanglich in den 40er- und 50er-Jahren verwurzelte Swing Combination sowie Big Jazz, die sich dem Jump & Jive „im guten alten Stil“ verschrieben haben.

So weit der musikalische Teil; natürlich ist auch für ein kulinarisches Beiprogramm gesorgt, etwa durch Foodtrucks, die den bis zu 5000 Besuchern an drei Tagen allerlei Leckereien anbieten.

Summerjazz Festival So 15 bis 20 Uhr, Maria-Jonas-Platz, Eintritt frei