Amazon-Chef Jeff Bezos will in einigen Jahren kleinere Pakete per Mini-Drohne zustellen lassen

Es gibt vieles, was man von Jeff Bezos, dem genialen Chef des Internet-Händlers Amazon, nicht behaupten kann. Zum Beispiel, dass er an übertriebener Bescheidenheit leidet oder dass er seinen Angestellten ein richtig netter Kumpel sein will. Eigentlich wollte er den Laden Relentless.com nennen – Gnadenlos.com, denn Amazon soll Konkurrenten jagen wie ein Leopard Gazellen, berichtet Bezos-Biograf Brad Stone. Auch das Betriebsklima gilt als speziell. Mit Freundlichkeiten wie „Warum verschwendest du mein Leben?“ oder „Bist du faul oder nur inkompetent?“ verwöhnt Bezos gern seine Mitarbeiter. Man kann ferner nicht behaupten, dass Bezos mit seinem 30-Milliarden-Dollar-Privatvermögen fantasielos umgeht: So lässt er einen Berg in Texas aushöhlen, um eine gigantische Uhr darin zu installieren, die 10.000 Jahre lang gehen soll. Und wir kennen das ja alle vom Einkaufsbummel: Da nimmt man eben mal das Skelett eines Höhlenbären mit. Für die Diele oder so.

Ganz gewiss kann man auch nicht sagen, dass Jeff Bezos keine originellen Ideen hat. In einigen Jahren will er zum Beispiel kleinere Sendungen per automatischer Mini-Drohne zustellen lassen. Ungeklärt ist noch, ob das Paket dann vor die Tür plumpsen oder durch den Schornstein hereinpoltern soll. Dann müsste Bezos allerdings dem Weihnachtsmann Patentgeld zahlen – und so was hasst er. „Prime Air“ soll der neue Service heißen. Nun könnte es sein, dass kleinliche US-Beamte mit Sicherheitsbedenken kommen; al-Qaida könnte ja auch Pakete zustellen wollen. Man darf vor allem auf das deutsche Genehmigungsverfahren gespannt sein – vielleicht baut Bezos ja aus diesem Grund seine 10.000-Jahre-Uhr.

Und die Konkurrenz schläft nicht - die Pizzakette Domino’s testet bereits die Auslieferung per Drohne. Wenn dann auch das Abendblatt, die Milch, Brötchen und die Post von fliegenden Boten zugestellt werden, wird es wohl eine Helmpflicht für Fußgänger geben – gegen die Bedrohnung aus der Luft.