Liebesentzug? Unter den beliebtesten Städtereise-Zielen liegt New York weit vor Venedig

Reisefreudige Internetnutzer haben ihre Wahl getroffen. Besuchten ganze Generationen kulturbeflissener und heiratslustiger Deutscher am liebsten Venedig und Paris, so kommt eine repräsentative Umfrage des Onlineportals lastminute.de unter 5500 Teilnehmern in sechs europäischen Ländern zu ganz neuen Erkenntnissen. Die Lagunenstadt rutscht im Ranking der beliebtesten weltweiten Destinationen auf Platz fünf ab. Selbst Paris, die viel besungene Stadt der Liebe, erlebt bei den Deutschen und den anderen befragten Europäern einen Liebesentzug: Sie liegt nur noch auf Platz zwei der Top-Metropolen für kurzfristige Reisen.

Statt Markusplatz, Gelato und Eiffelturm fliegen die Europäer im digitalen Zeitalter in erster Linie auf „Big Apple“ – New York führt die Hitliste an. Die Mega-City mit mehr als acht Millionen Einwohnern und mit Manhattan im Zentrum lässt jeden Gondoliere alt aussehen. Schließlich wählten 19 Prozent der Deutschen diese Stadt auf Platz eins, gefolgt von Paris (14), Berlin (13) und Rom (acht Prozent). Venedig dagegen wollen nur noch sieben Prozent der Deutschen mindestens einmal im Leben besuchen. Zu den weiteren Trendzielen der Bundesbürger zählen Las Vegas, Sydney, Hongkong und Bangkok. Das Ranking passt so recht in das Weltbild einer mobilen Generation. Die pulsierende postmoderne Metropole mit ihren Wolkenkratzern übt für sie eine größere Faszination aus als die zum Klischee gewordenen europäischen Kulturstätten. Schon Frank Sinatra hat mit seinem Song „New York, New York“ jener Sehnsuchts-City ein musikalisches Denkmal gesetzt – die Stadt, die niemals schläft.

Allerdings hat Venedig nach diesem Internet-Ranking keinen Grund, dass die Gondeln Trauer tragen, wie ein gleichnamiger Film aus dem Jahr 1973 heißt. Dafür strömen immer noch zu viele Touristen, insbesondere auf Kreuzfahrtschiffen, nach Venezia. Vorzugsweise buchen die vielfach betagten Passagiere ihre Törns im Reisebüro ihres Vertrauen – aber eben nicht online.