Das Kauen von Popcorn lässt uns angeblich fast alles vergessen. Eine große Chance für Politiker

Forscher der Universität zu Köln haben herausgefunden, dass das Kauen von Popcorn geschäftsschädigend ist. Kinobesucher, die die typische Lichtspielhausmannskost zu sich nehmen, sind gegen die Leinwand-Werbung immun. Versuche zeigten noch eine Woche später Kaufunlust, Konsummüdigkeit und das Vergessen von Produkten. Damit ist wissenschaftlich erwiesen: Die Aktivität der Kaumuskeln verhindert, dass wir uns etwas einprägen.

Diese Erkenntnisse sollen in die Politik einfließen. Angeblich stellt die Bundesregierung bereits Bedarfspläne für Popcorn auf. Für die Vorräte von Puffmais werden zurzeit unterirdische Lagerstätten erforscht. Die vorhandenen Lager für Atommüll, Streusalz und Gelder der katholischen Kirche sind wegen Überfüllung nicht geeignet. Auch ist die Frage zu klären, ob der Mais gepufft oder ungepufft gelagert werden soll. Die aufgeblähte Variante wird bevorzugt, weil die Verwaltung damit mehr Erfahrung hat.

Die CDU will so zweierlei erreichen. Zum einen wird Popcorn an die Bevölkerung ausgegeben, damit sie sich an die Wahlversprechen nicht mehr erinnern kann. So kann die Noch- und Noch-mal-Kanzlerin einen Mindestlohn und Steuererhöhungen in Koalitionsverhandlungen mit der SPD durchsetzen, ohne dass dies einer merkt. Die SPD vergisst sogar, dass das eigentlich ihre Forderungen waren.

Zum anderen sollen Rentner, Minijobber und Hartz-IV-Empfänger eine Extraration Popcorn erhalten, um deren Kaufwut zu bremsen. Wer viel Popcorn isst, gibt weniger Geld aus. Plötzlich erkennen diese Zielgruppen, dass der Monat mit bis zu 31 Tagen eine ganz vernünftige Länge hat. Einkommensschwache Gruppen müssen nicht mehr die Halbierung der Monate fordern, weil das Geld schon nach zwei Wochen zu Ende ist. Einzelhändler wollen dieser Entwicklung entgegensteuern. In ersten Supermärkten hört man klassische Musik statt der Durchsage „Frau Müller, bitte an Kasse zwei“. Das Ergebnis dieses Versuchs Hamburger Musiker: Kunden kaufen mehr Rotwein. Der hilft sowohl beim Vergessen als auch gegen Verluste in der Kasse.