Eine Glosse von Elisabeth Jessen

Anfang März beginnen die Hamburger Skiferien. Das lässt viele Hanseaten kalt, nur ein hartnäckiger Trupp, den es jedes Jahr auf die Pisten zieht, bekam in der Nacht zu Freitag glänzende Augen - nachts, am Computer. Denn um kurz nach Mitternacht wurde der Nachtzug in die Berge zur Buchung freigegeben. Da ist die Bahn beinhart. 92 Tage vorher kann gebucht werden, früher nicht. Ein Flug in die Berge ist keine Alternative. Da kann man zwar gefühlt schon Jahre vorher Tickets kaufen, aber zu Preisen, dass einem schwindelig wird wie von sauerstoffarmer Bergluft.

Das Notebook auf dem Schoß, saß ich also zur Geisterstunde auf dem Sofa und loggte mich auf der Bahn-Homepage ein. Gewünschte Strecke eingeben, dazu persönliche Daten ohne Ende und dann, als ich endlich die gewünschte Reise fest buchen will, ist sie nicht mehr verfügbar. Lange nach Mitternacht gebe ich auf.

Am Freitagmorgen laufen noch ein paar Kollegen mit rot geränderten Augen durch die Büros. Zu lange gefeiert? Nö, auch ein paar spaßige Nachtstunden mit der Bahn im Internet verbracht. Und übrigens: Der Anruf beim Bahnberater meines Vertrauens im Ostholsteinischen führte doch noch zum Erfolg. Die kleine Routenänderung nimmt man doch gern in Kauf. Allerdings klappte die Buchung beim Fachmann auch erst beim dritten Mal. "Das System ist total überlastet, heute ist richtig was los", sagte er. Ach, nee.