Status Quo will im März in Originalbesetzung auf Tour gehen - schön, wenn man es noch kann.

Das letzte Konzert der britischen Boogie-Rocker Status Quo im Juni 2011 im Stadtpark zeigte, dass die Band um Francis Rossi und Rick Parfitt noch viele Fans hat - ausverkauft.

Einen vierten Akkord hat Status Quo seit der ersten Platte 1968 mit dem leicht zu merkenden Namen "Picturesque Matchstickable Messages From The Status Quo" nicht gefunden, wie sie 2007 selbstironisch auf dem Album "In Search Of The Fourth Chord" zugab. Aber auch mit drei stur runtergeschrubbten Akkorden kam The Quo auf fast 30 Alben und machte eigene Songs Marke "Whatever You Want" und "Caroline" sowie Coverversionen wie "Rockin' All Over The World" (John Fogerty) weltbekannt. Eine innovationsarme, aber zuverlässige Rocklegende.

So sind auch neue Nachrichten aus dem Hause Quo sehr retro: Am Sonnabend teilte die Band mit, dass im März 2013 fünf Konzerte in Großbritannien mit den in den 80ern im Streit geschiedenen Gründungsmitgliedern Alan Lancaster und John Coghlan über die Bühne gehen sollen - "nach vielen Jahren der Verbitterung und voller Rechtsstreitigkeiten". Eine einmalige Sache soll das sein. Status Quo ante.

Die Rückkehr zur Originalbesetzung ist - siehe in der Vergangenheit Cream oder Black Sabbath - natürlich nichts Neues in Rockerkreisen, und doch wird sie mit fortschreitendem Bandalter eine exklusive Möglichkeit, um auch das 3576. Livekonzert zu etwas Besonderem zu machen. Ein Kaufanreiz, den beispielsweise Deep Purple, The Rolling Stones oder The Who nicht mehr bieten können. Mindestens einer von früher fehlt immer. Der Tod hatte schon immer einen sehr ausgesuchten Musikgeschmack.

So ist manche große Band Pop-Geschichte, andere schreiben sie weiter, und sei es in der mittlerweile achten Besetzung wie bei Deep Purple in drei Wochen in der Hamburger O2 World. Und in welcher Form auch immer Status Quo wieder nach Hamburg kommen mag, auf die Rückkehr zum Original-Bandnamen von 1962 werden sie wohl sicher verzichten: The Scorpions.