Ein Schweizer Tüftler hat das Problem der nie zueinanderpassenden Fußbekleidungen gelöst und stattet Socken dafür mit einem Mikrochip aus.

Der in der höheren Gesellschaft kaum wiedergutzumachende Fauxpas, zwei zwar optisch nicht unterscheidbare schwarze Socken an den Füßen zu tragen, von denen einer bereits 84-mal, der andere aber erst dreimal gewaschen worden ist, lässt sich endlich umgehen. Das Schweizer Unternehmen Blacksocks ist auf die vermutlich nur für technikbegeisterte Menschen (Männer?) nachzuvollziehende Idee gekommen, Socken mit einem Mikrochip auszurüsten. Mit diesem, einem klobigen Lesegerät und einer App für das Smartphone lässt sich nun zweifelsfrei nachweisen, welcher Strumpf zu welchem gehört. Firmengründer Samy Liechti schwyzerdütscht im Werbevideo zur Fußbekleidung dann auch begeistert von den "wohl schlauesten Socken der Welt".

Die meisten Menschen würden einem Strumpf das Prädikat "schlau" wohl erst verleihen, wenn er fehlerfrei Dreisatz rechnen oder zumindest eine Promi-Biografie ghostwriten kann. Aber nicht Liechti. Ihm reicht es aus, wenn das Telefon fröhlich piepst, nachdem man aus den 583 frisch geschleuderten Socken in mehrstündiger Kleinarbeit zwei heraussortiert hat, die zueinanderpassen. Mit einem Gesichtsausdruck, der Vaterstolz verdächtig ähnlich sieht, demonstriert der Eidgenosse den Vorgang, dem vermutlich nur Buchhalter und Briefmarkensammler etwas abgewinnen können.

Wenn die nächste Version der Hightech-Strümpfe sich selbsttätig sortiert, Überweisungen auf Nummernkonten in der Schweiz tätigen kann und darüber hinaus in der Lage ist, das alte Mysterium aufzuklären, was die Waschmaschine eigentlich mit den von ihr gefressenen Einzelsocken anstellt - dann ist der Preis von 159 Euro für zehn Paar schwarze Strümpfe und den Wunderkasten, der den Chip ausliest, tatsächlich gerechtfertigt.