Mit seinem überhasteten Abgang und der anschließenden Pressekonferenz glaubte er einen Schlussstrich unter das Kapitel Nationalmannschaft gezogen zu...

Hamburg. Mit seinem überhasteten Abgang und der anschließenden Pressekonferenz glaubte er einen Schlussstrich unter das Kapitel Nationalmannschaft gezogen zu haben. "Für Kevin ist wichtig, dass die Sache jetzt beendet ist", sagt auch sein Trainer Fred Rutten.

Doch für Kevin Kuranyi, Schalkes Angreifer, werden erst die nächsten Wochen zeigen, ob das Thema tatsächlich Geschichte ist. "Da werden jetzt viele Sachen auf ihn zukommen, positive und negative. Die Partie beim HSV könnte zu seinem schwersten Spiel werden", glaubt auch Torsten Smolcic (26), der seit gemeinsamen Jugendtagen beim VfB Stuttgart eng mit Kuranyi befreundet ist und für seinen Kumpel die Koffer aus dem DFB-Mannschaftshotel geholt hatte. "Ich wurde zunächst nicht auf das Zimmer gelassen und musste auf Anweisung des Sicherheitsdienstes zwei Stunden in der Lobby warten", erzählt er. Erst als das Nationalteam eintraf und Teammanager Oliver Bierhoff sein Okay gab, räumte er Kuranyis Zimmer aus.

"Natürlich hätte er das eleganter vollziehen können", sagt Smolcic, "aber Kevin ist charakterlich sauber, und die Idioten, die jetzt über ihn herziehen, sollten mal überlegen, was sie da tun. Die kennen ihn gar nicht." Der HSV-Fanbeauftragte Rene Koch hofft auf ein faires Verhalten der Anhänger: "Wir gehen davon aus, dass sie positiv auf Trochowskis Leistung eingehen werden und sich nicht mit Kuranyi beschäftigen."