München/Bremen. Trainer Ottmar Hitzfeld richtete seine ganze Konzentration auf das Achtelfinalrückspiel im Uefa-Cup gegen den RSC Anderlecht, beim FC Bayern aber stand vor der heutigen Partie (20.45 Uhr, ProSieben live) angesichts des deutlichen 5:0-Hinspielsieges beim belgischen Rekordmeister nur einer im Mittelpunkt: Oliver Kahn.

Am 27. Mai sagt der 38-Jährige vor der rekordverdächtigen Kulisse von 120 000 Zuschauern auf Bayerns Asien-Tour in Kalkutta (Indien) als Profi Servus, am 2. September tritt Kahn in München nach einem Spiel zwischen Bayern und der deutschen Nationalmannschaft endgültig vom Rasen ab. "Es wird kein leichter Moment für mich, wenn ich nach 20 Jahren Profifußball wirklich Schluss machen werde. Es ist eine große Auszeichnung, dass die deutsche Nationalmannschaft und der FC Bayern mir zum Abschied die Ehre geben", sagte der ehemalige Nationaltorwart, der als Vizeweltmeister bei der WM 2002 als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet worden war und bei der Heim-WM 2006 nur im Spiel um Platz drei (3:1 gegen Portugal) zum Einsatz kam - sein 86. und letztes Länderspiel. Ob Jens Lehmann (38), der Kahn aus dem Tor verdrängt hatte, dabei sein wird, ist noch offen.

Ebenso ob der ehemalige Welttorhüter heute für Bayern zwischen den Pfosten steht. Coach Hitzfeld gibt wohl Kahns Nachfolger Michael Rensing (23) wie "einigen anderen Gesichtern, die man nicht so oft sieht" eine weitere Einsatz- und Bewährungschance. Fehlen werden Bastian Schweinsteiger (Bluterguss im Oberschenkel), der gesperrte Luca Toni und der nach Magen-Darm-Grippe wieder genesenen Ze Roberto.

In Bremen backt man vor dem Achtelfinalrückspiel (morgen 20.30 Uhr, ZDF live) gegen die Glasgow Rangers (Hinspiel: 0:2) weiterhin kleinere Brötchen. Nicht nur, dass Werder mit Junioren-Nationalstürmer Pascal Testroet (17) das dritte Schalker Talent nach Sebastian Boenisch (21) und Mesut Özil (19) verpflichte, die ehemaligen "Knappen" brauchen sich nicht mal an ein neues Weserstadion zu gewöhnen: Werders Aufsichtsrat beschloss, auf die Kapazitätserweiterung von 42 000 auf 50 000 Plätze zu verzichten. Wegen stark gestiegener Stahlpreise wäre ein Bauetat von 60 Millionen Euro, der einen dritten Oberrang und ein neues Dach vorsah, nicht einzuhalten gewesen. Stattdessen sollen die Tribünen in Ost- und Westkurve näher ans Spielfeld herangezogen und mehr VIP-Logen geschaffen werden.