Im Ligapokal sollen 16 Teams spielen. Der Sieger darf in den Uefa-Cup.

München - Die Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) plant ab Sommer 2008 eine Reform des Ligapokals und damit ein Konkurrenzprodukt zum DFB-Pokal.

Anstelle des bisher vor dem Saisonstart im Sommer ausgespielten Miniturniers soll nach Plänen der DFL ein ausgedehnter Wettbewerb mit mehreren Runden ausgetragen werden.

"Der Rahmen ist fix", bestätigte der kommissarische Ligaverbands-Präsident Wolfgang Holzhäuser dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Sieger darf in den Uefa-Cup

Demnach wird statt eines Sechserfeldes mit den fünf Top-Teams der Bundesliga und dem Pokalsieger das Tableau auf mindestens 16 Vereine erweitert. Nicht teilnahmeberechtigt sind die drei Absteiger aus der Eliteliga, dafür ist der Zweitliga-Meister qualifiziert. Gespielt werden soll nicht nur in der Sommerpause sondern durchgehend bis zum Rückrundenbeginn. Der Sieger des Wettbewerbs erhält einen Startplatz im Uefa-Cup.

Wenig Begeisterung ruft der Plan allerdings beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) hervor. Er rechnet mit einer Wertminderung des DFB-Pokals.

Kritik kommt von Zweitligisten

Zudem fordern einige Zweitligisten eine Ausweitung auf alle deutschen Profiklubs, was noch mehr Spiele und noch weniger Regeneration bedeuten würde. "Das Projekt muss breiter ausgelegt werden, mit einer Vorqualifikation für Vereine, die nicht international spielen", sagte DFL-Vorstand und Augsburg-Manager Andreas Rettig.

Zuletzt hatte bereits Holger Hieronymus, DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb, ein Ligapokalfinale am zweiten Weihnachtstag als "durchaus vorstellbar" bezeichnet.

Zudem stellte der frühere Sportdirektor von Bundesligist Hamburger SV die Winterpause gleich generell in Frage: "Wir müssen uns überlegen, ob wir uns eine Winterpause noch leisten wollen. Ist sie tatsächlich diese Heilige Kuh, die man niemals schlachten darf?"