Hamburg. ETV Piranhhas spielen gegen Weißenfels um die Meisterschaft, Lady Piranhhas schafften gegen Leipzig den Finaleinzug. Der Erfolgstrainer hört auf.

Mit mehr als 300 Mitgliedern gehört die vor 26 Jahren gegründete Floorball-Abteilung des Eimsbütteler Turnverbandes (ETV) zu den größten Deutschlands. Jetzt kommt hinzu: Sie ist auch eine der erfolgreichsten. Sowohl die Männer, die ETV Piranhhas, als auch die Frauen, die ETV Lady Piranhhas, können in den nächsten Wochen deutscher Meister und Pokalsieger werden.

Diese Möglichkeit haben sich beide Teams in dieser bisher so erfolgreichen Saison erspielt. Die Männer feierten 2010 ihren bisher einzigen Pokalsieg, die Frauen ihren 2022. Meister im Floorball aber, der sanften Hallenvariante des Eishockeys und Hockeys, waren die Eimsbütteler noch nie.

ETV Lady Piranhhas im Play-off-Finale

Die ETV Lady Piranhhas haben das Finale um die deutsche Floorball-Meisterschaft erreicht. Die Eimsbüttlerinnen gewannen die Best-of-3-Halbfinalserie gegen MFBC Leipzig/Grimma mit 2:1-Siegen. Nach dem 4:6 im Hinspiel bezwangen die ETV-Frauen die Sachsen in der Sporthalle Hoheluft mit 4:2 (1:1, 0:0, 3:1) und 4:3 (1:1, 2:1, 1:1) in Spiel zwei und drei. Kisa von Stülpnagel (2), Annika Ebeling, Annika Drews trafen im zweiten Match, von Stülpnagel, Talissa Sommer, Katharina Meyer und Luisa Diesener im dritten. Endspielgegnerinnen sind vom nächgsten Wochenende an die Dümptener Füchse aus Mülheim an der Ruhr, die Weißenfels überraschend mit 5:4 n. P. und 7:4 ausschalteten.

Die ETV Pirannhas verloren derweil ihr erstes Finale in der Best-of-5-Endspielserie der Männer beim UHC Weißenfels nach 5:3-Führung mit 5:7 (0:2, 3:1, 2:4). Spiel zwei und drei finden am Sonnabend (18 Uhr) und Sonntag (16 Uhr) in der Sporthalle Hoheluft am Lokstedter Steindamm 52 statt. Mit 15 Meisterschaften ist der Titelverteidiger aus Sachsen-Anhalt das Nonplusultra des nationalen Floorballs.

ETV Piranhhas: Erfolgstrainer hört im Sommer auf

„Unser Herrenteam hat großes Potenzial. Der Kern der Mannschaft ist sehr jung und ambitioniert. Schon das Erreichen des Finals ist für die Jungs und für den Verein etwas Außergewöhnliches“, sagt Johan Nilsson, der Abteilungsleiter der ETV-Floorballer. „Wir sind aber so gut aufgestellt, dass wir nun auch die erste Meisterschaft der Geschichte des Vereins gewinnen wollen.“

Untrennbar mit dem Erfolg der Piranhhas verbunden ist Trainer Mathis Wittneben (34), der im Sommer aufhört. Bevor er das Bundesligateam 2018 übernahm, begleitete er die Jahrgänge 2001 bis 2003 durch sämtliche Jugendligen, betreute sie in den Jugendnationalmannschaften als Co-Trainer. „Mathis ist ein hervorragender Trainer, vielleicht der beste Deutschlands“, sagt Nilsson.

Emotionaler Saisonhöhepunkt ist im Mai die Pokalendrunde

Der emotionale Saisonhöhepunkt folgt für beide ETV-Teams am 11./12. Mai in der Berliner Max-Schmeling-Halle bei der Pokalendrunde, den Final Fours. 2000 Zuschauer werden erwartet. „Es ist Wahnsin“, sagt Nilsson, "unsere Mannschaften können noch vier Titel gewinnen.“