Hamburg . Die Besucher erwartet nach dem Umbau auch ein neuer Kosmos-Simulator, der dreidimensionale Bildwelten erzeugen kann.
Hamburgs schönste Sterne leuchten wieder. Nach fast 18 Monaten Umbau feiert das Planetarium im Hamburger Stadtpark am morgigen Dienstag einen Festakt zur Wiedereröffnung, zu dem auch Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erwartet wird. Am 17. Februar beginnt - nach zwei "Tagen der Offenen Tür" - der Spielbetrieb. Mit zuletzt über 300.000 Besuchern pro Jahr gehört das Hamburger Planetarium zu den weltweit führenden Sternentheatern.
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) nannte das Planetarium "eine Arena für Träume und Sehnsüchte". Es biete Entdeckungsreisen "zu den ganz großen Menschheitsfragen", sagte er am Montag. Zugleich zeige es "einen brillanten Sternenhimmel", der für die meisten Menschen in den modernen lichtgefluteten Städten auch nachts nicht mehr zu erleben sei.
Mit seinem umfangreichen Rahmenprogramm, den Sondervorträgen und den Angeboten für Kinder und Schulklassen sei das Haus "ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Hamburger Kulturlandschaft".
Ausbau des Sockels
Kernstück der 7,5 Millionen Euro teuren Arbeiten war der Ausbau des begrünten Sockels des denkmalgeschützten Gebäudes. Hier entstanden seit August 2015 rund 1600 Quadratmeter neuer Raum und ein siebenfach größeres Raumvolumen im Foyer. Auch technisch wurde das Sternentheater erneut modernisiert. Dafür wurden laut Kultursenator Brosda 2,5 Millionen Euro investiert. Neben neuer Projektionstechnik samt 3 D-Brillanz gibt es auch neue akustische Hilfen für Hörgeschädigte und Simultan-Übersetzungen per Kopfhörer für ausländische Gäste.
Erneuerung des Planetariums
Ein neuer gläserner Fahrstuhl bringt Besucher direkt in den Sternensaal, ein ebenfalls neuer Express-Lift führt direkt auf die knapp 40 Meter hohe Aussichtsplattform. Der Zugang zum Planetarium liegt jetzt ebenerdig auf Stadtparkniveau und ist damit barrierefrei. Auch die Aussichtsplattform ist durch den neuen Lift erstmals für Rollstuhlfahrer zugänglich. Neu sind auch eine Gastronomie, ein Info-Shop und die Sanitäreinrichtungen. Für Schülergruppen wurden Seminarräume eingerichtet.
Neue Technik im Saal
Für Direktor Thomas Kraupe war der Umbau die zweite Totalsanierung des bereits 1930 eröffneten Planetariums. Er war im Jahr 2000 vom Hayden-Planetarium in New York nach Hamburg gekommen und sorgte für den Einzug des High-Tech-Zeitalters in den alten Wasserturm. Dafür wurde das Haus im August 2002 schon einmal für 15 Monate geschlossen, komplett umgebaut und technisch aufgerüstet. Kernstück wurde damals das "Zeiss Universarium 9" als Himmelsmaschine, ergänzt von digitalen Ganzkuppelprojektoren sowie neuen Laser- und Sound-Anlagen.
Jetzt verfügt das Sternentheater über den Kosmos-Simulator "Digistar 6", der aus 20 Grafik-Computern dreidimensionale Bildwelten an der 21-Meter-Kuppel erzeugt. Daraus resultiert laut Kraupe ein "8K"-Bild mit rund 40 Millionen Bildpunkten, das viermal heller und schärfer sei als bislang. Die Kombination mit der 3 D-Technik in Bild und Ton sei weltweit einmalig.
Magische Reise
Zum Neustart am 17. Februar steht eine Deutschlandpremiere unter dem Titel "Wir sind Sterne" auf dem Programm. Gezeigt wird eine magische Reise durch Raum und Zeit in 3 D. Sprecher der deutschen Version dieser britischen Produktion ist Bastian Pastewka.
Weiteres Highlight ist ab 18. Februar das Programm "Polaris und das Rätsel der Polarnacht", in dem ein wissbegieriger Pinguin ("James") vom Südpol einen Eisbären ("Vladimir") vom Nordpol trifft und mit ihm gemeinsam Entdeckungstouren unternimmt. Ab 24. Februar folgt als Weltpremiere die neue "Lichtmond 360°"-Show "Days Of Eternity".
epd