"Hamburgs Straßenschilder verrotten - aber immer neue Fahrradschilder" und "Anwohner sollten selber Hand anlegen", Hamburger Abendblatt, 18. und 19. / 20. September Wenn die nötige Sanierung der Schilder zu teuer ist, ein Vorschlag zum Sparen:

Die Straßennamen einfach an den Kreuzungen in Leuchtbuchstaben unten an die Kantsteine schreiben, so wie in Südafrika. Dann kann einem auch nichts mehr auf den Kopf fallen. Aushängeschild Straßenschilder sind nicht nur Verkehrszeichen, sondern auch ein Aushängeschild für Besucher unserer Stadt. Auch Rettungsfahrzeuge können im Einsatz Straßen nicht immer sofort finden, wenn die Schilder verschmutzt, verblichen oder korrodiert sind. An Ampelmasten Eine weitere Kostenersparnis könnte erreicht werden, wenn viele solo stehende, neue oder vorhandene Schilder an nebenstehenden Ampelmasten oder Beleuchtungsmasten montiert würden. Fahrradschilder Wenn ich durch Hamburg gehe, fallen mir an jeder Kreuzung (insbesondere in Eppendorf) die neuen Fahrradschilder auf, die viel Geld gekostet haben und meiner Meinung nach überflüssig sind. Wenn jedes Kind weiß, daß die roten Gehwegplatten einen Fahrradweg signalisieren, warum müssen dann noch Schilder aufgestellt werden, die darauf hinweisen? Gefährlich Die Aufstellung der Radwegschilder ist nicht nur eine riesige Geldverschwendung. Sie ist auch gefährlich. Denn durch das Schild wird dem Radfahrer signalisiert, daß er diesen Radweg benutzen muß. Wäre das Schild nicht aufgestellt, dürfte er den Radweg benutzen, könnte sich aber auch für die Fahrbahn entscheiden. Wer hat Vorfahrt? Lange Zeit war in unserer Straße das Verkehrsschild kaum zu erkennen; es war teilweise demoliert worden. Vor zirka einem Jahr fing man dann bei uns an, eine tolle End-Straßenverschönerung vorzunehmen! Mit dem Ergebnis, daß es am Straßenende Julius-Campe-Weg und Gothaer Weg zwar schick aussieht, aber keiner mehr weiß, wer Vorfahrt hat. Ist das Fußgängerzone oder nur "Outfit"? Oder Fußgängerzone wie in Billstedt-Mitte oder was?! Was alleine diese Trassen gekostet haben, möchte ich gar nicht so genau wissen, auf alle Fälle mehr, als es gekostet hätte, ganz einfach mal nur diese beiden Straßenstränge neu instand zu setzen! Graffiti-Schmierer Mit dem Aufzeigen der Einzelheiten glaubt man sich ja tatsächlich zu den "Schild"-Bürgern versetzt. Die Meinung dazu von Dr. Karl-Bernhard Wirth vom Bürgerverein ist auch nicht schlecht, aber genau diese "Eimer und Putzlappen", die er in den Händen der Anwohner sehen möchte, sollte man mal den erwischten Graffiti-Schmierern in die Hand drücken. An einer Schraube Kürzlich sah ich, daß das Schild Carl-Petersen-Straße an der Ecke Jordanstraße (Hamm-Nord) nur noch von einer Schraube (statt vier) gehalten wird. Auch Dr. Wirth wird nicht erwarten, daß ich mit Leiter und Werkzeug hinfahre und das richte.

Ich rief also das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte an und geriet schließlich an eine Mitarbeiterin, die diese Straße nicht kannte, auch in ihrem Verzeichnis nicht fand und also bedauernd erklärte, da nichts tun zu können. Dickere Rohre Seit langer Zeit frage ich mich, wann endlich die Behörde von der Hochbahn lernt. Es gibt doch kaum einen Schildermast, der senkrecht steht, ob für Straßen- oder Verkehrsschilder. Selbst wenn dieses oft auf Vandalismus zurückzuführen ist, bei Verwendung dickerer Rohre, wie zum Beispiel bei der Hochbahn, wären die Schäden wesentlich geringer. Vielleicht müßten wegen der Schmierereien die Schilder höher befestigt werden, die Hochbahn-Haltestellenschilder sind doch auch lesbar. Verwildert Mitglieder unseres Bahrenfelder Bürgervereins hatten bereits im vorigen Jahr fast unleserliche Straßenschilder gereinigt. In diesem Frühjahr blühten auf einer Verkehrsinsel auf dem Bahrenfelder Marktplatz ebenfalls von unseren Mitgliedern gepflanzte Narzissen, nachdem man die Verkehrsinsel dort hatte verwildern lassen. Franz Konrath, verantwortlich für die Monatszeitung "Der Bahrenfelder", 22761 Hamburg

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