An das Hamburger Abendblatt, Brieffach 2110, 20350 Hamburg

Neue Akzente

"Radio Hamburg zum fünftenmal die Nummer 1", Hamburger Abendblatt, 12. Juni

Welch eine Blamage für die Profis von "Energy Hamburg", die nach eigenen Angaben angetreten waren, in Hamburg die Nummer 1 zu werden - und nun stehen sie kaum meßbar auf 97,1 nur wenig "besser" da, als die in jeder Hinsicht düettantisch geführte JazzWelle. Ein Beweis dafür, daß Hamburg endversorgt in Sachen Synthetik- Pop ist. Und NDR 4, dem Radio für Zuhörer, hat die radikale Abkehr von hörerfreundllch swingenden Klängen, neben der Klassik die einzige Alternative, offensichthch auch geschadet. Wahrlich Zeit, jetzt neue Akzente zu setzen - unter Einbeziehung der auch Gebühren zahlenden erwachsenen Hörer über 49 Jahre.

Gerhard Klußmeier,

Rosengarten

Steuergelder

"Industrie dringt auf Eurofighter-Entscheidung", Hamburger Abendblatt, 5. Juni

Natürlich plädieren Sie für die Arbeitsplätze bei der DASA und für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Hamburg. Wirtschaftsinstitute sowie Rüstungsproduktions- und Rüstungsexportgegner machen jedoch seit langem auf Fakten aufmerksam, um die niemand herumkommt: Zum Beispiel, daß Arbeitsplätze dort kapitalintensiver sind als in der zivüen

Fertigung; von der ansonsten verteufelten Subventionspolltik ganz zu schweigen. Auch wenn Po- Utiker und Lobbyisten es immer wieder mit anderen Worten sagen: Es sind Steuergelder, die verpulvert werden! Und davon haben wir nicht so viel oder habe ich in der Steuerdebatte etwas falsch verstanden . . .

Dr. Anton Hütz, 22179 Hamburg Fahrradstraße

"4,5 Kilometer nur für Radfahrer", Hamburger Abendblatt, 4. Juni

Die kürzeste Verbindung von Lokstedt zur Universität ist immer noch: Lokstedter Steindamm, Hoheluftchaussee, Grindelberg, Grindelallee. Die Radwege entlang dieser Autoschneise sind in weiten Teilen unbrauchbar; sie sind von Schlaglöchern übersät und viel zu schmal vom Fußweg abgetrennt. Eine preiswertere und schnellere Alternative zur Fahrradstraße wäre, entlang dieser Strecke jeweüs anderthalb Meter Fahrradspur auf beiden Seiten abzumarkieren, anstatt den Radverkehr auf einem Umweg zu führen. Es ist an der Zeit, einzusehen, daß ein Fahrrad kein Freizeitgefährt, sondern ein schnelles, preiswertes und parklückenfreundllches Verkehrsmittel ist.

Birgit Bossbach, 22529 Hamburg Fixkosten

"Gebühren-Schmu?" Hamburger Abendblatt, 12. Juni

Der Abgeordnete Johannes Mertens beherrscht zwar die Prozentrechnung, von Ökonomie versteht er aber anscheinend wenig sonst hätte er sich wohl kaum darüber verwundert, daß kleinere MüUgefäße pro Volumeneinheit teurer sind als größere! Das Uegt an den Fixkosten! Ein um neun Prozent kleineres Gefäß verursacht neun Prozent weniger Abfallentsorgungskosten; die übrigen Kosten z. B. die für die Abfalleinsammlung - bleiben konstant. Vereinfacht: Kosten = Fixkosten + Behälterfröße mal Stückkosten der intsorgung. Reduziert sich die Behältergröße um neun Prozent, so sinken die Kosten um weniger als neun Prozent, da die Fixkosten so sind, wie sie hei- ßen: fix! .. Hinzu kommt, daß die Änderung lediglich 317 der insgesamt 325 000 (!) MüUbehälter in ganz Hamburg betrifft. Reinhard Fieder, Pressesprecher, Stadtreinigung Hamburg, 20537 Hamburg

Erweiterung

.Bonn unter Druck", Hamburger Abendblatt, 11. Juni

Die neue französische Regierung wünscht die Erweiterung des Stabilitätspaktes durch eine Beschäftigungsklausel. Der Vater des Gedankens dürfte hierbei die Beschaffung von Finanzmitteln aus dem Gemeinschaftstopf für nationale Arbeitsprogramme sein. Die Diskussion über die Neubewertung der Goldreserven ist dabei ein vortrefflicher Appetitanreger.

O. F. Zorn, 22083 Hamburg Diese Zuschriften geben lediglich die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten