Eigener Bericht - ASD

Kassel, 29. Juli

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat eine Liste von 27 Athleten veröffentlicht, die als deutsche Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Die meisten dieser Sportler hatten an den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin teilgenommen, die anderen waren Olympiakämpfer der Jahre 1912 (Stockholm), 1928 (Amsterdam) und 1932 (Los Angeles).

Die Liste des Volksbundes enthält u. a. folgende Namen:

Willi Bandholz, Olympiasieger 1936 (Handball). Als Schütze am 24. August 1941 in Wassilewsky gefallen.

Emil Benecker, Olympiasieger 1928 (Wasserball). Als Obergefreiter am 12. August 1945 im Kriegsgefangenenlazarett Riga verstorben.

Heinz Brandt, Olympiasieger 1936 im Reiten (Preis der Nationen). Als Generalmajor am 22. Juli 1944 an den Folgen des Attentats auf Hitler in Rastenburg verstorben.

Hanns Braun, Silbermedaillengewinner 1912 (Leichtathletik), Silber- und Bronzemedaillengewinner 1908 in London. Am 9. Oktober 1918 als Flieger an der Westfront gefallen.

Kurt Hasse, Olympiasieger

1936 im Jagdspringen. Als Oberleutnant am 9. Januar 1944 in Polejewka gefallen.

Rudolf Harbig, Olympia- Teilnehmer 1936 (800 Meter). Als Oberfeldwebel am 5. März 1944 in Rußland gefallen.

Helmut Hamann, Olympiateilnehmer 1936 (4X400-Meter-Staffel). Als Schütze am 22. Juni 1941 in Rußland gefallen.

Arthur Knautz, Olympiasieger 1936 (Handball). Als Hauptmann am 5. August 1943 westlich Bjelgorod vermißt.

Wilhelm Leichum, Olympia- Vierter 1936 (Weitsprung). Als Leutnant am 19. Juli 1941 bei Gorki gefallen.

Hermann Lemp, Olympia- Sechster 1936 (moderner Fünfkampf). Als Hauptmann bei Somaki gefallen.

Dr. Ludwig ("Luz") Long aus Leipzig, der große Rivale Jesse Owens' und Silbermedaillengewinner im Weitsprung 1936. Als Obergefreiter am 14. Juli 1943 in St, Pietro, Italien, gefallen.

Helmut Maude, Olympiasieger 1932 (Fünfkampf). Als Oberst am 3. Februar 1943 im Raum Stary Oskol gefallen.

Ludwig Stubbendorf, Olympiasieger 1936 (Military). Als Major am 17. Juli 1941 südlich Nikonowitschi gefallen.

Konrad Freiherr von Wangenheim, Olympiasieger 1936 in der Mannschaftswertung der Military. Als Oberstleutnant im Januar 1953 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Stalingrad verstorben.

Hans Woellke, Olympiasieger 1936 (Kugelstoßen). Als Hauptmann der Schutzpolizei am 22. März 1943 in Guba gefallen.