Kriegsmarine rettete Flüchtlinge

Zum Fall Hans Filbinger

Bei der Beurteilung eines Kriegsmarinerichters sollte man auch den Sinn und Erfolg dieses Berufsstandes bedenken: Ich, meine Familie und mit uns Hunderttausende ostdeutscher Menschen verdanken ihm das Leben.

Als Ende Januar 1945 die russische Front alle Fluchtwege zu Lande abgeschnitten hatte, begann der Sturm auf die Häfen. Durch die deutsche Kriegsmarine wurden 1945 vermutlich drei Millionen Flüchtlinge, Verwundete und Soldaten über die Ostsee nach Westen gebracht. Die Rettung erfolgte unter den schwersten Bedingungen, bedroht von Granaten, Torpedos und Bomben.

Es wäre naiv anzunehmen, solche todesmutigen Einsätze wären in jener Zeit der allgemeinen Hoffnungslosigkeit und Erschöpfung möglich gewesen ohne ein hartes Kriegsgesetz und ohne Richter, die die Energie hatten, diesem Gesetz bis zum letzten Tag Geltung zu verschaffen.

Martha Schnabel, Hamburg 67

Genügend Wärme auf Vorrat

"Kalte Heizung", Hamburger Abendblatt, 17. Juli

In der von Jochen Bauschke verfaßten Glosse wird der Eindruck erweckt, daß alle 250 000 Hamburger Bürger, die ihre Wohnungen mit Speicherheizgeräten beheizen, im Sommer frieren müßten. Dies ist jedoch keineswegs der Fall, sondern das Gegenteil ist richtig.

Werden die Speicherheizgeräte über eine Aufladeautomatik witterungsabhängig aufgeladen, dann sorgt diese Automatik auch an kühlen Sommertagen dafür, daß immer genügend Wärme auf Vorrat im Heizgerät eingelagert wird. Denn es ist ja nicht nur am Tage, sondern auch in den Sommernächten kühl. Und dies registriert die Automatik. Die eingelagerte Wärme kann dann bei Bedarf dem Heizgerät über den raumthermostatisch geregelten Ventilator entnommen werden.

Ist keine Aufladeautomatik vorhanden, dann sollten die in den Hauptwohnräumen aufgestellten Speicherheizgeräte mit einer Tagstrom-Zusatzheizung ausgestattet werden. (Übrigens, diese Zusatzheizung kann in den meisten Fällen von einer Fachfirma auch noch nachträglich eingebaut werden.) Diese Zusatzheizung steht zur Raumerwärmung auch noch dann zur Verfügung, wenn es bei handgesteuerten Speicherheizgeräten nach einer längeren Wärmeperiode zu unvorhergesehenen Kälteeinbrüchen kommt, so daß es dem Benutzer nicht möglich war, seine Speicherheizung am Abend vorher einzuschalten.

Hamburgrtsdie Electricitäts-

Werke AG, Hamburg 60

Netz der Radfahrwege ist nicht ausreichend

"Fahrrad statt Auto benutzen!" Hamburger Abendblatt, 1. August

Mit dieser Forderung aus Bonn wird das schon so häufig strapazierte Thema Radfahrweg einmal mehr in die öffentliche Diskussion gestellt. Diese für Millionensummen vor Jahren angelegten Streifen sind inzwischen fast überall von den Kraftfahrern "übernommen" worden. Zuweilen dürfen sie die Radfahrwege sogar mit polizeilicher Genehmigung als Parkflächen benutzen. Die Radfahrer sind dann gezwungen, auf die Gehwege auszuweichen, wo dann die Fußgänger gefährdet werden. Den Kindern ist es bekanntlich ohnehin gestattet, auf Gehwegen (offenbar auch in Einbahnstraßen) zu radeln, was häufig für ältere Passanten bedrohlich wird.

Wenn sich nun nach den Absichten aus Bonn die Zahl der Radfahrer vermehren soll, dann ist Eile geboten, das Netz der Radfahrwege nicht nur auszudehnen, sondern auch nieder gegen Autos abzusichern. Das gilt sowohl für die Beschilderung an den Kreuzungen als auch für die Beleuchtung dieser Wege.

Und nicht zuletzt sollten die Behörden dafür sorgen, daß die Fahrräder mit ausreichender Eigenbeleuchtung während der Dunkelheit sowie Rückstrahler versehen sind. Wenn sich der TÜV hier schon bei den Produzenten einschaltet, ist das nur zu begrüßen!

Karl Hausen, 2 Norderstedt

Kanzler-"Geste" beim Staatsbesuch

"Schmidt kam Jimmy Carter entgegen", Hamburger Abendblatt, 14. Juli Zu meiner Verwunderung las ich kürzlich, daß anläßlich des Staatsbesuches des Präsidenten der USA in Bonn sich der deutsche Kanzler erst kurz vorher offensichtlich zu einem persönlichen Empfang auf dem Flughafen entschlossen hatte, was als Überraschung gewertet wurde. Ich frage mich, wie diese Meldung bei den Amerikanern angekommen sein mag, wenn sie lesen, daß Helmut Schmidt sich zum Schluß zu dieser "Geste" herabließ.

Nur gut, daß es trotz diesem Fauxpas nur offene Arme und gutes Verständnis von allen Seiten gab, ganz besonders auch anläßlich des Besuches des amerikanischen Präsidenten in Berlin, der nicht hoch genug gewertet werden kann!

Enrique C. Wilckens, Bilbao, Spanien

Biologische Mittel gegen Tollwut

"Spritze gegen die Tollwut rettet junge Füchse vor Gas", Hamburger Abendblatt, 21. Juli

So löblich der Versuch ist, junge Füchse durch Impfung vor einem quälerischen Gastod zu retten, so irrwegig ist die Meinung, "der Fuchs ist nun einmal der wichtigste und größte Träger der Tollwut". Die bisherige Behandlung der Tollwut hat vielmehr bewiesen, daß dieses Problem nach heutigem Verständnis nur durch ganzheitliche und weitschauende Maßnahmen anzupacken ist, also in erster Linie durch biologische Mittel. Denn der stückzahlmäßige Bestand einer Art wird in freier Wildbahn ausschließlich bestimmt durch das Nahrungsangebot. Da aber nach einheitlicher Erkenntnis wirklicher Fachleute jeder Warmblüter 1 gleichermassen die Tollwut annehmen und übertragen kann, ist es schmalspurig, Abwehrmaßnahmen nur auf den Fuchs zu richten. Gerade er als "Polizist des Waldes" sorgt für eine Ausgewogenheit des Beutetier- Bestands (also der Kleinnager wie Ratten, Mäuse usw.), die ihrerseits Seuchen bis in menschliche Wohnungen schleppen könnten. Statistiken, die nur gemeldete, auffällige Tiere ausweisen, sind längst als Milchmädchen-Rechnungen er-

Keine "Osttangente" in naher Zukunft

"Wie, wo, was gebaut wird" / Gespräch mit Senator Volker Lange, Hamburger Abendblatt, 29./30. Juli

Ich will nur das Kapitel "Schnellstraßenbau" ansprechen, über das andere Städte bekanntlich anders denken und gute Erfahrungen machen, nicht zuletzt wegen der hohen Bezuschussung der Kosten durch den Bund. Doch lassen wir mal das Finanzproblem. Wenn man sich die tägliche Verkehrsmisere in Langenhorn ansieht und fest damit rechnen kann, daß sie noch gewaltig zunehmen wird, erhebt sich zwingend der Ruf nach einer Entlastungsautobahn, natürlich mit Lärmschutz etc. Es würden viele profitieren, nicht nur Autofahrer und nur wenige neu belästigt werden (wie in anderen Städten, wo besser für die Zukunft gebaut wird).

Aus Erfahrungen nichts gelernt

"Kunstraub in der Hamburger Kunsthalle", Hamburger Abendblatt, 29./30. 7. Offensichtlich hat man aus früheren Erfahrungen nichts gelernt. Der Bürger muß die Schlafmützigkeit und Schlamperei der zuständigen Behörde als unerträglich empfinden.

K. Petersen, Hamburg 54

Radfahrweg weiß markieren

Zu dem Thema "Radfahren auf dem Bürgersteig", was ich grundsätzlich bejahe, möchte ich folgenden Hinweis geben: Immer wieder stelle ich

Wohnungen würden die Stadt beleben

"Wie, wo, was gebaut wird" / Gespräch mit Senator Volker Lange, Hamburger Abendblatt, 29. /30. Juli

Diese Zuschriften geben lediglich die Meinung der Einsender wieder.

Kürzungen vorbehalten.

kannt; sie sind ausgesprochen "unbiologisch" (so Krumbiegel).

Dr. Dr. Klaus Sojka, Hamburg 13 Hamburg 70

Es ist doch weltfremd und kurzsichtig gedacht, wenn der zuständige Senator erklärt, daß es eine "Osttangente" (= Stadtautobahn) in Hamburg in den nächsten Jahrzehnten (!) nicht geben wird. Was soll dann mit dem Verkehr werden, wenn erst einmal die Autobahn von Berlin her fertig ist und zumindest alles, was zu den Autobahnen nach Kiel/Flensburg und Pinneberg ? Westküste will, sich von Hörn aus durch die Innenstadt wälzen muß? Dann wäre doch ein Autobahn-Außen-Halbring das gegebene wie in anderen Städten im In- und Ausland auch. Vielleicht könnte man sich dann sogar die Extra-Schnellstraße bei Langenhorn ersparen, die für sich allein auf jeden Fall nur Flickwerk wäre.

Dr. med. Hellmut Mantler

Wolfgang Wilharm, Hamburg 13 tor Lange folgendes bemerken: Auf der Suche nach Büroraum in der Innenstadt kam ein Überangebot, das mich fast erdrückte. Warum müssen in der Innenstadt bis zum 5. Stock Büros verplant werden, wo doch Wohnungen die Stadt beleben würden. Das macht den Kurfürstendamm und die Altstadt von Köln so liebenswürdig, daß hier auch gewohnt wird.

Die Bürobenutzer wälzen sich mit ihren Wagen vom Stadtrand und vom Umland und zurück durch urbane und gewachsene Wohngegenden. Der Krach zum Beispiel in der St.- Benedict-Straße in Harvestehude ist in den letzten Jahren so unerträglich geworden, daß ich mein Haus verkauft habe und in eine ruhigere Gegend umziehen muß. Hier schreitet die Zersetzung schönster Wohngebiete fröhlich voran.

Bürger brauchen in den Städten großzügige Freiräume und nicht nur Passagen im Innern von Gebäuden. Überall dort, wo der Verkehr eingedämmt und teilweise Fußgängerzonen entstanden sind, ist humaneres und intensiveres Leben gewachsen. Man schaue sich Bergedorf und Harburg an.

Emil Möhlmann, Hamburg 50 fest, daß Jugendliche, aber auch ältere Radfahrer ganz nahe der Hauseingänge fahren. Sei bringen dadurch auch unsere älteren Mitbürger in Gefahr. Die einfachste Regelung wäre doch ? außer einer gezielten Aufklärung ? vom Straßenrand bzw. im Abstand der eingerichteten Parkplätze einen weißen, doppelten Strich als Radfahrweg zu markieren und durch eine entsprechende Verordnung endlich auch das Radfahren auf dem Bürgersteig zu legalisieren. Ich möchte zum Gespräch mit Sena-