Das erste Ergebnis des großen Verkehrstestes, den Hamburger Abendblatt und Jugendwerk der Deutschen Shell In Zusammenarbeit mit Schulbehörde, Verkehrswacht und Polizei in den 2., 3. und 4. Schulklassen veranstaltet haben, steht fest. Aus 2592 Klassen hat der Computer 30 Sieger errechnet. Sie gehen am 9. und 10. Dezember in die Endrunde, die in Halle 8 des Hamburger Messegeländes an der Jungiusstraße stattfindet. Die Veranstalter und vor allem das Amt für Schule bedanken sich bei allen, die mitgemacht haben und damit eine wissenschaftliche Untersuchung ermöglichten, die es bisher in dieser Form nicht gab.

Computer ermittelte 30 Gewinner der Abendblatt-Aktion

Die Spannung war groß: Welche Schulklassen, welche Kinder sind die sichersten im Straßenverkehr? Wer kennt sich am besten aus in den Regeln? Wer hat den Test gewonnen? Jetzt ist es heraus: Die Gewinner sind auf dieser Seite aufgezählt. Sie bekommen alle erst einmal je 100? DM für die Klassenkasse ? und eine Einladung, weiter mitzumachen. Denn das Spiel wird fortgesetzt.

Erinnern wir uns-: Am 4. November "schrieben" die Kinder der Klassenstufen 2, 3 und 4 in Hamburg und Umgebung ungewöhnliche Klassenarbeiten. Sie bekamen einen bunten Testbogen vorgelegt, in dem Fragen zum Verkehrsverhalten beantwortet werden mußten. In der Ausgabe vom 6. November veröffentlichte das Hamburger Abendblatt die ganze "Klassenarbeit" und lieferte zugleich die richtige Lösung. Jetzt konnten Lehrer und Kinder ? und natürlich auch die Eltern ? schon einmal kontrollieren, wo Fehler gemacht worden waren.

Es gab, wie sich bei einer ersten Prüfung der Auswertung der Testbogen zeigte, doch viele Unsicherheiten bei den Kindern, häufig auch auf Grund der neuen Straßenverkehrsordnung. Zum Beispiel Frage 7 in Klasse 2: Wo darf das Kind mit dem Roller fahren? Daß es nicht auf die Fahrbahn darf, war 99 Prozent der Kindern klar. Aber an der Frage "Gehweg oder Radweg" schieden sich die Geister. Nur 42 Prozent entschieden sich für den Gehweg (richtig), 56 Prozent kreuzten "Radweg" an, und das war leider falsch.

Bei Kindern der Klasse 3 bestand unter anderem Unklarheit darüber, wo Fußgänger auf einer Landstraße ohne Gehweg gehen müssen. Nur 62 Prozent wußten: auf der linken Seite.

Genau das ist es, was die Experten von diesem Test erwartet haben: Aufschluß darüber, wie und an welchen Punkten die Verkehrserziehung wirksamer gestaltet werden kann. Die genaue statistische und psychologische Auswertung des Tests durch Experten steht allerdings noch aus.

Es haben sich an dem Wettbewerb 347 Hamburger und 16 auswärtige Schulen mit insgesamt 2592 Klassen beteiligt. Um aus dieser Zahl von Klassen die jeweils zehn Besten der drei Jahrgänge herauszufinden, mußten zunächst die Angaben der Testbogen in Lochkarten übertragen werden. Dazu benötigten zehn Locherinnen zwei Wochen. Der eigentliche Rechenvorgang im Computer dauerte dagegen nur zwei Stunden.

Der Computer ging so vor: Er multiplizierte die Zahl der Schüler einer Klasse mit der Zahl der Fragen im jeweiligen Testbogen und erhielt so die Zahl der möglichen Lösungen der ganzen Klasse. Diese Zahl wurde mit der Zahl der richtigen Lösungen der ganzen Klasse verglichen. Als Ergebnis spuckte der Computer für jede Klasse einen Koeffizienten aus, der im Idealfall "1000" betrug, wenn alle Kinder der, Klasse jede Frage richtig beantwortet hatten. Diese Zahl zu erreichen, gelang sechs Klassen der Stufe zwei, sechs der Stufe drei und keiner der Stufe 4,

Und so geht es weiter: Die insgesamt dreißig Siegerklassen -"nfssen nun "Delegationen" Wählen, von denen sie beim praktischen Verkehrstest vertreten werden. Jede Delegation umfaßt fünf Kinder.

Am 9. September ab 9 Uhr werden die Vertreter der Klassen 2 und 3, am 10. Dezember die Klassen 4 ihr Können zeigen. (Die teilnehmenden Klassen bekommen noch einen Brief, in' dem die genaue Uhrzeit angegeben ist.)

Die Delegationen werden in einem von Polizei und Verkehrswacht aufgebauten Verkehrsgarten in Halle 8 des Messegeländes (Eingang Karolinenstraße) zeigen, ob sie die theoretischen Kenntnisse auch sicher in die Praxis umsetzen können. In Kett-Cars, Go-carts, Tretautos, auf Drei- und Zweirädern und mit Rollern werden sie "Verkehr" spielen, scharf beobachtet von Fachleuten, die jeden Fehler notieren.

Auf die Sieger warten Preise, um die zu bemühen sich lohnt: 1000, 750 und 500 Mark für die drei besten Klassen jeder Stufe. sie