Obwohl sie je eine Wohnung in Stockholm, Göteborg und Berlin hat, zieht die schwedische Sopranistin Stina Britta Melander doch immer wieder für einige Zeit das Leben in einem Hamburger Hotelzimmer vor. In Benjamin Brittens Oper "Ein Sommernachtstraum" (nach Shakespeare), die Dr. Günther Rennert an der Staatsoper inszeniert, hat Intendant Rolf Liebenmann ihr die begehrte Partie der Titania übertragen. Ab 21. Februar ? dem Tag der Premiere ? wird ihr Koloratursopran die Opernbesucher, die sie noch nicht von ihrem Gastspiel als Königin der Nacht kennen, aufhorchen lassen.

Drei Spielzeilen lang ist die ehemalige Sängerin der Stockholmer Oper nun bereits Mitglied der Berliner Stadt. Oper, an der sie u.a. die Butterfly, die Mimi in La Boheme, die Zerbinetta in Ariadne auf Naxos, die Micaela in Carmen sowie die Olympia in Hoffmanns Erzählungen sang. s , jno irftto Meland9r ' Alle drei Partien

dieser Oper zu singen ? wie es z. B. Melitta Muszely an der Berliner Komischen Oper und in Moskau fertigbrachte ? ist für sie ein Zukunftstraum. Er wird sich umso eher verwirklichen lassen, als sie ihr Berliner Engagement nicht mehr erneuern und in Zukunft viel gastieren will.

Einmal im Jahr verläßt Heinz von Cramer (Jahrgang 1924) für einige Monate die Isola di Proeida bei Neapel, auf der er seit, langem mit seiner französischen Frau und drei Töchtern lebt. Dann inszeniert er an deutschen Sendern; in diesen Wochen auch zum erstenmal am NDR Hamburg. Gleich zwei Hörspiele wurden hier unter seiner Regie aufgenommen: Wolfgang Weyrauchs .,Jon und die großen Geister" mit Ernst Ginsberg, Ullrich Haupt und Carl Wery sowie Wolfgang Hildesheimers "Das Opfer Helena" mit Ruth Hellberg, Horst Frank, Richard Münch und Renate Danz.

Wenn der Schriftsteller und Regisseur nun auf seine Mittelmeerinsel zurückgekehrt ist, will er dort mit seiner Familie einen alten Leuchtturm häuslich einrichten. Ein Dichterstubchen dürfte in der neuen Behausung nicht, fehlen. Seinen Romanen "San Silverio" und "Die Kunstfigur" sowie seinem Hörspiel "Der Familienausflug" ? in München produziert und auch in Hamburg ausgestrahlt ? sollen nämlich noch zahlreiche weitere Arbeiten folgen. Auch sein deutscher "Nachbar" in Neapel, der Komponist Hans-Werner Henze, crholft sich noch einiges von ihm, nach dem von Cramer ihm bereits das Libretto für seine Oper "König Hirsch" geschrieben hat. *

"Brackenburg ? Heinz Roggenkamp", lasen die Besucher der Abschlußvorstellung, die Leopold Jessners Schauspielschule Anfang 1911 Im Konservatorium Hallerstraße mit Goethes Egmont gab.

Seitdem sind 50 Jahre vergangen und der damalige Expedient in einer Metallwarenfirma, gelernte Kaufmann und angehende Schauspielsr Roggenkamp wird morgen zusammen mit seinem 70. Geburtstag sein 50jähriges Bühnenju-

biläum und seine 30jährige Mitarbeit am Rundfunk feiern.

Nach den ersten Gehversuchen auf der Bühne des alten Thalia-Theaters bei Prof, Jessner waren das Stadttheater Meißen, das Schiller-Theater sowie das Stadttheater in Altona. das Harnburger Operetten-Theater und Thalia-Theater weitere Stationen auf Roggenkamps Lebensweg, ehe e r Oberspielleiter des Duisburger Operetten-Theaters wurde. Heute ist er noch als vielbeschäftigter Schauspieler beim Funk, der ihm auch einige Kurzhörspiele verdankt. Als Texter von "St. Pauli bleibt St. Pauli" mit der Musik von Franz-Josef Breuer und "Kuddel Daddeldu" mit der Musik von Frido Grothey steht sein Name sogar auf Notenblättern.