Ein Schauspiel um George Stephenson, den Erfinder der Dampfmaschine. Ein Sieben-Bilder-Bogen um den Bau der Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester, die Widerstände gegen solches Unternehmen und den Sieg der Idee.

Das vMrk von Hans J. Rehfisch, dem Nachkriegs-Wahlihainburger, in Nürnberg bei Pschigode uraufgeführt, errang gestern in einer kräftigen Inszenierung Robert Meyns im Schauspielhaus einen schönen Erfolg. Es gab Beifall nach jedem Bild; am Ende konnte der Autor mehrfach mit allen Beteiligten vor dem Vorhang erscheinen.

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Daß Rehflsch dramaturgisch sicher zu arbeiten versteht, hat er vielfach überzeugend bewiesen. Auch hier ist eine überlegte und überlegene Konstruktion.

Das Ingenieurthema scheint freilich etwas abgefärbt zu haben: Spannung ist nicht zu leugnen, fesselnde Dialoge gibt es auch, aber es wirkt alles mehr gebastelt als gewachsen. Dennoch: ein gekonnt gebautes deutsche Stück. Man weiß, daß das sehr viel bedeutet. Die Absicht, die ersten Schritte der Technik dramatisch zu gestalten, ist gelungen, darüber hinaus die Dämonie des Themas sichtbar zu machen, nicht ganz. (Trotzdem ist wohl das Fehlen der "deutenden" Zwischenspiele, von denen aus Nürnberg berichtet wurde, zu begrüßen.)

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Rehfisch dankt dem Schauspielhaus und seinem Regisseur Meyn eine wirkungsvolle Übersetzung seines Stücks. Benno Sterzenbach ist der Erfinder, Annemarie Holtz, wieder an alter Wirkungsstätte, seine Gattin. Karl Renar und Eva Pflug ein junges Paar. Werner Dahms hat als Thomas Hornby reichere Charakterisierungsmöglichkeiten als die meisten ringsum. Breitenfeld, Wagner, Klam, Offenbach, Pankarter, Rauschert in mehr oder minder dankbaren Aufgaben. Manche zusätzliche Gesichter in dem vielfigurigen Ensemble: Rolf Mamero, Gustav Burmester als Wellington, Paul Gerhard Klose, Olaf Torsten. ? KarlGrönings Bühnenbild ist stimmungsstützender Rahmen des farbigen Geschehens, das stark interessiert, aber nicht recht anrühren will. ha

Kiepura-Eggerth abgesagt Nach einem Telegrammwechsel zwischen dem Operettenhaus und dem Ehepaar Kiepura-Eggerth, das sich zur Zeit in New York aufhält, hat sich das Operettenhaus entschlossen, das für den April geplante Gastspiel der beiden Künstler in der "Lustigen Witwe" abzusagen und an ihrer Stelle andere prominente Künstler zu verpflichten.

Das Ehepaar Kiepura-Eggerth sollte vertragsgemäß am 10. März zu den Proben in Hamburg eintreffen, hat aber die Reise nach Hamburg bis heute nicht angetreten.

YEHUDI MENUHIN unternimmt vom 2. bis 16. Mai eine Deutschlandtournee, auf der er Soloabende geben und in Orchesterkonzerten als Solist auftreten wird. Menuhin gastiert unter anderem mit dem Berliner Philharmonischen Orchester unter Furtwänglers Leitung am 7. Mai in München. Am 8. Mal gibt der Künstler einen Soloabend in Berlin.

DAS ZÜRICHER GASTSPIEL des Hamburger Schauspielers Walter Grüters, der ln einem zweimonatigen Vertrag den Terzky in "Wallenstein" am Schauspielhaus Zürich spielte, ist um einen Monat verlängert worden, nachdem der Künstler mnit großem Erfolg noch den Oberst Pickering Im "Pygmalion" und den König Alonso lm "Sturm" darstellte. Walter Grüters gehört zum Ensemble des Hamburger Schauspielhauses.

MASKE IN BLAU, Fred Raymonds Operette, wird ab heute, Mittwoch, vom Volksoper-Ensemble in der "Flora" wieder In den Spielplan aufgenommen.

DAS MIRAKELSPIEL DES THEOPHILUS, sehr frei nach Rutebeauf von Walter Teich, wird am Freitag, dem 13. März, und Sonnabend, 14. März, 20 Uhr, in der Schule Mittelweg 43 a von der Laienspielgruppe der Volkshochschule Hamburg aufgeführt.

DAS ZERNICK-QUARTETT aus Köln spielt Donnerstag, 12. März, 20 Uhr, in der Musikhalle beim 7. Volkskonzert der Vereinigung für Volkskonzerte in Hamburg, (Haydn, Mozart, Schubert.)