Harald Robb elings Außenseiterfilm: im Verlauf der Produktion der in Hamburg entstandenen Gemeinschaftsarbeit ist mehrfach von ihm die Rede gewesen. Man erinnert sich der Schwierigkeiten, die das Unternehmen bedrohten, der Pausen, des Idealismusder Bet#l“#n, der ideellen Unterstützung du*äTSie Kirche. Nun ist er also da und der ?U r a n i a bleibt zu danken, daß sie das Experiment wagt, dieses Experiment zu zeigen. (Viel Glück!) -

Ein Geistlicher. Seelsorger in einem Nissenhüttenlager, verzweifelt angesichts des Elends ringsum an Gatt, verläßt sein Amt, erleidet selbst die Not der Arbeitslosigkeit ? und findet an der Seite eines Mädchens, das em schweres Schicksal mutig trägt zum Glauben zurück...

Die Geschichte ? auch das Buch stammt von Röbbeling ? wird zweifellos stark diskutiert werden; es zeigte sich schon bei etlichen Voraufführungen vor geladenem Kreis. Das scheint ein Plus, wie immer das Urteil ausfallen mag. Der stärkste Eindruck geht vom ersten Drittel des Films aus i Jost Graf Hardenbergs Kamera iffldMajw". kis Musik sind bedeutsame Stützen. Die Arbeit mit etlichen un , beka l nn t ten h^wenig genutzten Darstellern hat sich insgesamt T gelohnt. Elfte Garden. Luise Dorsay Kath. Brauren. Werner Schnackenburg Böhme und alle übrigen - da ist ne- £n Bewährung mancherlei Verheißung. Zuweilen wird reichlich chargiert; d.e Serszenen . sind Jeider danebengeeaneen Aber alles Negative erklart rieh wohl meistens durch die ungewöhnlichen Umstände, unter denen hier gearbeitet werden mußte. Sie haben wie bekannt. R<*^f* JV* entmutigt; er ist mit seiner Mannschaft schon wieder am Werken.

DIE LIEBESTOLLE STADT

Wer Gabriel Chevalliers Roman "Cloch'emerle" kennt, ahnt, was hm in dieser franzosischen Komödie blüht: eine nicht gerade ""P" 11 * 6 ' aber schon sehr lustige Geschichte aus einer Kleinstadt der gesegneten und lebensfrohen Weinlandschaft des berühmten Beaujolais. Eine Geschichte mit einem ungewöhnlichen Helden, wer Bau einer Rotunde, einer Bedürfnisanstalt vor der Kirche bringt ganz Clochemerle in Aufruhr, und unter der Keaie Pierre Chenals marschiert der kurioseste Zirkus menschlicher Typen auf ? pralle Weibsbilder und bigotte alte. Jungfern, Soldaten und Geistliche und Abgeordnete streiten und lieben, spionieren und trinken umeinander. Es wird eine saftige Sprache gesprochen, und prüde Leute seien von vornherein gewarnt . . . "Die anderen" werden ihren Spaß an dem Wirbel haben ? dem man freilich gern noch ein paar Längen nehmen könnte. (Esplanade)

und vier weitere Filmpremieren

DER FÜRST VON PAPPENHEIM

Die Geschichte von Egon Fürst (vom Modenhaus Pappenheim), der in die, Rolle des Adligen gedrängt wird und in einem Wirbel lustiger Verwicklungen zwei ganz geWiejgte Gauner -zur.' Strecke bringt. War', einmal ein vielgespielter Bühnenschwank: von Arnold und Bach. HansDeppe hat mit Hugo Hirschs Musik (Wer wird denn weinen; Tröste dich: Und zum Schluß) eine Filmoperette mit Revue-Ambitionen daraus gemacht, die so beliebten Darsteilem wie de Kowa, der Schroth, der Weiser. Sima und Breuer. Thomalla. Ina Halley, Edith Schollwer. Käthe Haack und vielen anderen eine Fülle von Gelegenheiten für ihre Spezialbegabungen gibt. Glatte Fahrt auf alten Gleisen ? in der Barke.

PENSION SCHÖLLER

Furchtbares droht: der Zungenfehler des jungen Mimen, der kein "L" sprechen kann, wird wieder Gesellschaftsspiel werden ? wie einst als diese ?Pension Schöller\als 'Bühnenschwank in Blüte stand . . . (?Nuft, Cnanigo!") Peter Mosbacher stellt, den verhinderten Moissi in.Jacobys neuem Film dar, und nicht zuletzt über ihn werden Tränen gelacht Die Geschichte vom Herrn KlaoDroth (Ludwig Schmitz), der sich unter Irre versetzt glauben muß, kommt überhaupt wieder groß an. Man wiehert im Passage-Theater vor Vergnügen. Über Platte, Neuß, Fritz und Kutschera, die Schollwer, Eva-Ingeborg Scholz. Lisa Stammer. die Spira. Brennecke ? ach, .über alle! (Gaze -schrieb den Schlager "Dreh dich noch einmal um") HA FRÜHLINGSSTIMMEN

Wiener Filmcharme wird wohl nur noch in Österreich als ein unerschöpfliches Goldbergwerk gehalten. Gräbt man tiefer, was Regisseur Hans Thiemig unterlassen hat, so stößt man in diesem Film nur auf eine einzige Goldader: die Frühlingsstimmen der Wiener Sängerknaben, eines jener Geschenke, die der Himmel reinster Kunst heute noch zu vergeben hat. Die "zeitgemäße Geschichte", die mit literarischer Beratung von Max Meli um die zauberhaften Sänger herumgeschnörkelt ist, erweist sich als Süßholzg"raspel in aufdringlich falschen Farben. Paul Hörbiger (wenigstens ein Mensch!) und Hans Jaray können daran wenig ändern. (Waterloo). ' wmh FUH DIE BÜHNEN DER HANSESTADT LÜBECK hat das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen 50 000 DM bereitgestellt. Diese Gabe an das einzige westdeutsche Theater am "eisernen Vorhang" wird "mit Rücksicht auf seine besondere kulturelle Bedeutung" begründet.

HAMBURGER HUMORESKEN von Hans Uldall werden unter persönlicher ; Leitung des Komponisten vom Hamburger Symphonieorchester Sonntag, 17. August, 11 Uhr, In, Planten un Blomen aufgeführt.