Es wird Frühling - in der Mode. Wir präsentieren die wichtigsten Trends der neuen internationalen Designer-Kollektionen - von Streifen bis zu Maxi.

Der Winter macht zwar nur Pause, doch schon wächst die Lust auf Frühjahrsmode. Heino Lüdeke, Geschäftsführer von AppelrathCüpper in Hamburg, sagt: "Das Geschäft zieht langsam an. Farbe ist im Trend." Eine Sprecherin von Berliner KaDeWe und Hamburger Alsterhaus bestätigt: "Die neuen Kollektionen werden gut nachgefragt. Es gibt viele Leuchtfarben." Auch das Modehaus Peek&Cloppenburg verzeichnet steigenden Absatz der Frühjahrsmodelle, ebenso Tom Tailor, wo "vor allem Türkis, Pink, Blau und Grün nachgefragt werden". Die wichtigsten Trends:

Knallfarbe Designers Liebling ist Pink, zum Beispiel bei Chloé oder Jil Sander. Auch mit einem leuchtenden Orange, knalligem Rot, sattem Grün oder tiefem Blau liegt die modebewusste Frau in dieser Saison ganz weit vorn. Gucci-Chefdesignerin Frida Giannini kam die Idee zu ihrer kräftig kolorierten Kollektion beim Anblick von Fotografien aus den 70er-Jahren, wie den kontrastreichen Bildern von Guy Bourdin. Modemacher wie Raf Simons, Chefdesigner bei Jil Sander, ließen sich von der zeitgenössischen Kunstrichtung Colourfield Paintings inspirieren, die sich durch großflächige, homogen gefüllte Farbfelder auszeichnet. Diese Maltechnik entwickelte sich in den 1950er-Jahren in Amerika. Einer der bedeutendsten Vertreter dieser Stilrichtung, Barnett Newman, fragte einst, wer Angst vor Rot, Gelb und Blau hätte. Ganz sicher nicht in diesem Sommer. Wichtig ist das passende Augen-Make-up: Eyeliner, der farblich zu einem der Leuchttöne passt, sorgt für schicke Akzente.

Blockstreifen Knallfarben tauchen auch in den Blockstreifenmustern bei Louis Vuitton auf. Chefdesigner Marc Jacobs entwarf Neo-Streifen auf bodenlangen Roben. Auch bei Prada und Rykiel gab es Ringelreihen auf dem Laufsteg. Querstreifen machen dick? Keine Sorge, der Streifenlook kann auch sportlich, lässig und feminin wirken. Letztlich hängt es vom Zuschnitt, den Farben und der Streifenbreite ab, ob Längs- oder Querstreifen den Körper strecken oder verbreitern. Sogar beim Hut sind Streifen erlaubt.

Volumen Unter den leuchtenden Oberflächen offenbart sich eine andere wichtige Tendenz für das neue Modejahr. Denn die kräftigen Farben der Frühjahr/Sommer-Kollektionen, wie etwa bei Jil Sander oder Max Mara, zeigen sich auf meist schlichten, prägnanten Silhouetten. Lange Röcke und ausgestellte Hosen sorgen für Volumen.

Maxi Früher war die lange Version der Röcke der Abendmode vorbehalten, jetzt ist sie auch alltagstauglich. Die ungeschriebene Regel, dass sich die Rocksäume immer dann senken, wenn die konjunkturellen Aussichten wenig rosig sind, wird damit gebrochen. Nach den Vorhersagen geht es weiter bergauf.

Asia-Look Bei Marras, Galliano und Dries van Noten setzten die Modemacher auf einen fröhlich verspielten Mix aus Blumen und asiatischen Stilelementen. Auch beim Vorreiter des Asia-Styles - Kenzo -, vertreten durch Chefdesigner Antonio Marras, sind japanische Elemente und kimonoartige Roben zu bewundern.

Men's Style Lang werden auch Westen getragen - eine der pfiffigsten Neuerscheinungen in Sachen Men's Style. Ein wenig erinnert dieser Look an die 80er-Jahre-Kultserie "Miami Vice": breite Schultern, Hemdkragen, flache Herrenschuhe, die Ärmel lässig hochgekrempelt und Sakko in Pastelltönen. Der Stil passt auch gut zu Streifen.

Weiße Spitze Das Kontrastprogramm zum Männer-Stil heißt weiße Spitze. Unschuldige Kleiderfarbe gepaart mit transparentem Chiffon und feinster Richelieu-Spitze gewähren subtile Einblicke - romantisch und sexy zugleich.

Studio 54 Lässig wird es auch bei einem 70er-Jahre-Revival. Der exzentrische Lebensstil, der New Yorks angesagteste Disco - das Studio 54 - so berühmt machte, ist zurück. Unter anderen hat Marc Jacobs ihn neu interpretiert: Große Hüte, wildes Haar, auffällige Accessoires - Hauptsache glamourös!