Zum ersten Branchen-Treffen kamen rund 100 prominente Gäste ins “The George Hotel“. Modestandort Hamburg soll gestärkt werden.

Hamburg. Die Anzahl der Gäste, die am Dienstagabend die Lobby des Design-Hotels betraten, war in gewisser Weise symbolisch: 100, das entspricht auch der Anzahl der Firmen, die in Hamburg im Modebereich tätig sind. Allerhand, könnte man meinen. Aber im Vergleich zu Paris mit 400 Betrieben nicht genug - findet auch Lars Meier von PReventas Hamburg.

Der PR-Manager initiierte die erste Veranstaltung unter dem Motto "Schönes Hamburg" mit dem Ziel, den Modestandort zu vernetzen, weil es trotz vieler Leistungsträger wie Otto oder Görtz und vielversprechender Potenziale auch noch einige Defizite gebe. "Hier sollen große Unternehmen auf Designer, Fotografen auf Agenturen und Models und Illustratoren auf Hutmacher treffen", sagte Meier in der Eröffnungsrede.

Die praktische Umsetzung dieser Idee fand dann beim anschließenden Barbecue statt, zu dem die Gastgeber des Abends baten. Designerin Ella Deck, Yannis Nikolaou von Place Models, FKK-Designer Tobias Jopp und York Alexander Allwardt von Optiker Bode mischten sich unter das illustre Modevolk aus Store Managern, Marketingdirektoren und Designern.

Bei Antipasti, Bratwurst, Champagner und Bier unterhielten sich Star-Friseurin Marlies Möller und Deutschlands bekanntestes Senior Model Eveline Hall, amüsierten sich langbeinige Place-Models mit aufstrebenden Entscheidern, tauschten sich die Modedesignerinnen Anna Fuchs, Sibilla Pavenstedt und Claudia Laermann über die Vorteile des Modestandorts Hamburg aus.

"In Berlin beginnt der Arbeitstag der Kreativen meist erst mittags, in Hamburg wird effizienter und disziplinierter gearbeitet", sagte Philippa Lindenthal. Auch Valentin von Arnim, Geschäftsführer des Mode-Labels Iris von Arnim, ist von der Professionalität der Stadt überzeugt, "auch wenn Hamburg nie Berlin sein wird".

Genau diese Qualitäten machten es aber einfacher, die Branche zu verknüpfen, sagte Designanwalt und JAK-Dozent Alexander Bretz aus Berlin. Außerdem seien die Nähe zur Modemetropole Kopenhagen sowie einige Trendsetter im Bereich Nachhaltigkeit eine große Chance für Hamburg. Berlin sei keine Konkurrenz, vielmehr gleichwertiger Partner mit dem ehrgeizigen Ziel: "Zusammen rocken wir Europa!"

In einem Punkt liegt die Hansestadt aber doch eindeutig vorn. "Auch für Berlin würde ich mir eine solche Kommunikationsplattform wie 'Schönes Hamburg' wünschen", so Bretz. Noch in diesem Jahr sollen zwei weitere Veranstaltungen dieser Art folgen. Allerdings nur an der Alster, im schönen Hamburg.