Die Vollers Hamburg GmbH ist eines der erfolgreichsten Umschlagbetriebe für Kaffeeimporte im Hamburger Hafen. Das liegt am professionellen Umgang mit dem Rohstoff ebenso wie an fortschrittlicher Technologie und Lagerhaltung

Torsten Nehls, Geschäftsführer
Torsten Nehls, Geschäftsführer © Vollers Hamburg GmbH

Im Jahr 1932 machte sich Berthold Vollers in Bremen als Küper und Lagerist selbständig. Küper – damals eine Art Qualitätskontrolleure – prüfen eingehende Waren auf Gewicht, Schäden, Qualität und Zustand. Hier hatte es Berthold Vollers am Anfang vor allem mit Kaffee zu tun, denn gelernt hatte er seinen Beruf beim Kaffeehändler Roselius & Co. (Kaffee HAG). Der wurde auch erster Kunde des neu gegründeten Unternehmens. Es war die Geburtsstunde eines Familienimperiums, das heute in dritter Generation von Christian Vollers geführt wird.

Ein Vollers-Mitarbeiter bei der Entladung eines ankommenden Kaffeecontainers.
Ein Vollers-Mitarbeiter bei der Entladung eines ankommenden Kaffeecontainers. © Vollers Hamburg GmbH

Es ist nicht vermessen zu sagen: Mit Kaffee HAG begann der Aufstieg der Vollers-Gruppe zu einem der führenden Logistikexperten für Rohkaffee weit über Bremen hinaus. Mittlerweile ist das Unternehmen europaweit an zehn Standorten aktiv. Die im Jahr 1980 gegründete Hamburger Niederlassung hat sich besonders dynamisch entwickelt. Zahlreiche Firmenzukäufe mit entsprechenden Lagerkapazitäten ermöglichten über die Jahre ein schnelles Wachstum auf heute über 70 Mitarbeiter. So gingen im Laufe der Jahre verschiedene hanseatische Traditionsunternehmen wie Homann, die Umschlag- und Lagereigesellschaft mbH, die Firma Weber, die Smith & Hoare GmbH oder Wilhelm Meyer in der Vollers-Firmengruppe auf. Nach zwei weiteren Übernahmen residiert das Unternehmen seit 2009 unter dem Namen Vollers Hamburg GmbH am Standort Rossweg 20 im Hamburger Hafen.

Dort herrscht reger Betrieb rund um die Uhr. Neben Kaffee schlägt die Vollers Hamburg GmbH auch Kakao, Metall und Stückgut um. Das Herz der Firma ist jedoch nach wie vor der Kaffee, der rund 60 Prozent des gesamten Warenumschlags ausmacht. Das liegt vor allem an dem gewachsenen Vertrauen der Kunden aus Industrie, Produktion und Handel in die Kaffee-Kompetenz des Unternehmens. Denn „wir bei Vollers übernehmen die volle Verantwortung für den Kaffee unserer Kunden“, wie es Torsten Nehls formuliert. Nicht umsonst ist die Firmengruppe seit vielen Jahren lizensierter Lagerhalter für Börsenkaffee an den Terminbörsen von London und New York.

Fest steht: Der Rohstoff Kaffee erfordert besonders viel Aufmerksamkeit und Fachkunde in allen Bereichen der Wertschöpfung. Pro Jahr schlägt die Vollers Hamburg GmbH rund 71.000 Tonnen Rohkaffee (Arabica und Robusta) aus über 60 Herkunftsländern auf dem Firmengelände im Hamburger Hafen um. Von der Abwicklung aller Zollformalitäten beim Im- und Export über die Qualitätskontrolle und Lagerhaltung bis zur Weiterverarbeitung und Konfektionierung können die Kunden alle Stufen der Wertschöpfung in Auftrag geben. Dafür steht eine Lagerfläche von über 80.000 m² zur Verfügung, die Kapazität des Kaffeesilos fasst 9.000 Tonnen.

Die Container-Kipp-Anlage (CKA) setzt neue Branchen-Standards: Mit ihr kann der Rohkaffee aus den Seecontainern in kürzester Zeit in einen überdachten Sturzbunker geschüttet und über ein Förderband in einen der Lagercontainer umgefüllt werden.
Die Container-Kipp-Anlage (CKA) setzt neue Branchen-Standards: Mit ihr kann der Rohkaffee aus den Seecontainern in kürzester Zeit in einen überdachten Sturzbunker geschüttet und über ein Förderband in einen der Lagercontainer umgefüllt werden. © Vollers Hamburg GmbH

Investitionen und Innovationen bestimmen seit jeher den Erfolg des Unternehmens. Bestes Beispiel ist die Installation der neuen Container-Kipp-Anlage (CKA), mit der die Vollers-Gruppe neue Branchen-Standards setzt. Sie ermöglicht, den Rohkaffee aus den Seecontainern in kürzester Zeit in einen überdachten Sturzbunker zu schütten und über ein Förderband in einen der Lagercontainer umzufüllen. Hintergrund: Da die Ware zunehmend in Containern statt in Kaffeesäcken angeliefert wird, wächst der Anteil an Lager-Containern kontinuierlich. Derzeit befinden sich rund 900 befüllte Container auf dem Gelände, Tendenz steigend. Torsten Nehls: „Die Zeiten, als Lagerarbeiter die Kaffeebohnen mit Sackkarren transportieren mussten, sind bald endgültig Geschichte.“