Die Stiftung Warentest hat Energy-Drinks unter die Lupe genommen. Ein Drink enthält zu viel Koffein. Alle anderen halten die Grenzwerte ein.

Wacher, leistungsfähiger und konzentrierter dank Gummibärchenbrause? Gerade Jugendliche setzen auf den Koffein-Kick aus der Blechdose. Die Stiftung Warentest hat 25 Energiegetränke untersucht, darunter bekannte Marken von Red Bull, Coca Cola und Pepsico. Das Ergebnis in der Zeitschrift test: Einer der Drinks hätte wegen seines hohen Koffeingehalts nicht verkauft werden dürfen. Alle anderen halten die Grenzwerte ein. Wer Energy-Drinks aber dosenweise trinkt, schadet der Gesundheit. Riskant sind sie zusammen mit Alkohol oder als Sportgetränk.

In ihrer Zusammensetzung unterscheiden sich die Energy-Drinks im Test kaum. Exotisch anmutende Zutaten wie Taurin, Inosit oder Glucuronolacton klingen vielversprechend – Belege für eine leistungssteigernde Wirkung gibt es nicht. Den Effekt der Drinks bewirken zwei altbewährte Zutaten: Zucker liefert Energie, Koffein sorgt für die Aufputschwirkung.

Zu viel Koffein kann zu Herzrasen und Übelkeit führen

Zu viel Koffein kann zu Nebenwirkungen führen: Nervosität, Übelkeit, Schlaflosigkeit, Herzrasen. Für Erwachsene sind 300 Milligramm Koffein am Tag ein akzeptables Maß. Das entspricht etwa drei Tassen Kaffee. Ab 500 Milligramm sind unerwünschte Folgen nicht auszuschließen.

Schon mit zwei Dosen des NOS Energy-Drinks können Nebenwirkungen auftreten. 560 Milligramm Koffein pro Liter haben die Tester nachgewiesen. Das ist fast doppelt so viel, wie erlaubt ist. Für alle ab Juni 2013 produzierten Drinks gilt: maximal 320 Milligramm Koffein pro Liter. Diesen Wert hielten schon vor dem Stichtag alle Produkte im Test ein – bis auf NOS. Der deutsche Importeur hat mitgeteilt, dass er den Verkauf des US-Produkts gestoppt hat.

Schwangere sollten auf Energy-Drinks verzichten

Eine Dose Energy-Drink ist meist kein Problem. Kritisch wird es für die, die dosenweise zulangen, und für Kinder. Sie sind nicht an Koffein gewöhnt und reagieren schon aufgrund ihres geringen Körpergewichts sehr empfindlich. Auch Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Menschen sollten diese Getränke ganz meiden.

Eine aktuelle Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zeigt: Selbst unter 10-Jährige konsumieren bereits regelmäßig Energy-Drinks. Jeder zweite der jugendlichen und erwachsenen Konsumenten trinkt sie mit Alkohol. Das ist gefährlich, denn das aufputschende Koffein überspielt den Grad der Betrunkenheit.

Drinks enthalten so viel Zucker wie Cola

Viele nutzen Powerbrausen als Sportgetränk. Dafür haben die Drinks aber zu viel Zucker. Sie können den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen nicht ausgleichen und wirken durch das Koffein harntreibend. Zusammen mit Alkohol oder beim Sport können Energy-Drinks zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen oder Nierenversagen führen.

Die meisten Energy-Drinks enthalten etwa so viel Zucker wie Cola. Die bringt es je Liter im Schnitt auf 106 Gramm. Die zuckerhaltigsten mit fast 140 Gramm pro Liter sind Rockstar von Pepsico und 28 Black der Berliner Firma Calidris. Süßstoffe statt Zucker heißt es bei vier getesteten Produkten. Sie sind besser für die Figur, enthalten aber genauso viel Koffein wie die zuckerhaltigen.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift test 9/2013 und unter www.test.de