Zwei von 12 Shopping-Apps sind gut und beim Datenschutz unkritisch.

Einkaufen im Internet geht schon lange. Jetzt kommen die Online-Shops auch auf dem Smartphone an und zwar als App. Mit Shopping-Apps soll der Einkauf via Handy reibungslos funktionieren. Die Stiftung Warentest hat erstmals bei zwölf dieser Zusatzprogramme untersucht, wie gut der Einkauf tatsächlich klappt und wie sicher sie in puncto Datenschutz sind. Zusätzlich untersuchten die Tester 25 weitere Apps, die beim Einkaufen hilfreich sein könnten. Unter diesen Shopping-Assistenten finden sich digitale Einkaufslisten, Preisvergleiche oder Gutschein-Apps. Sie unterscheiden sich so stark in ihrer Funktion, dass die Experten bei ihnen nur den Datenschutz prüften. Nicht einmal jede zweite der 37 Apps schneidet in der Datenschutzbewertung „unkritisch“ ab. Unkritisch heißt: Sie senden nur Daten, die sie für ihre Funktion brauchen.

Uneingeschränkt empfehlen kann die Stiftung Warentest nur die Shopping-Apps vom Online-Auktionshaus Ebay und von der Kinokette UCI. Beide sind gut beim Einkaufen und gleichzeitig unkritisch beim Datenschutz. Anders ist das zum Beispiel bei Amazon und beim Elektronikhändler voelkner. Bei beiden geht der Einkauf gut, beide sind aber auch zu neugierig. Ohne Wissen des Nutzers senden sie eine Gerätekennung des Handys und den Netzbetreiber. Das bewerten die Experten als „kritisch“. Für die Anbieter sind die gesammelten Daten hingegen wertvoll. Sie lernen ihre Kunden damit viel genauer kennen. Wer über Apps einkaufen will, sollte das wissen.

Viele Programme funktionieren wenig zufriedenstellend: Sie stürzen ab, haben lange Ladezeiten oder bieten unübersichtliche Menüs. Negativbeispiele sind mangelhafte Apps von Mango und buch.de. Auch DB Tickets, Douglas, Otto und Thalia überzeugen beim Einkaufen weniger. Besonders heikel: Die Mango-App sendet den Benutzernamen und das Passwort unverschlüsselt. Gleiches gilt für die App der Kinokette Cineplex, für Monsterdealz und myTaxi. Sie bieten also nur den Sicherheitsstandard einer Postkarte. Hier lautet das Urteil sogar „sehr kritisch“.

Nicht über jede App eines Markenherstellers oder Händlers können Kunden etwas kaufen. Viele dienen der Kundenbindung. Anbieter schmücken die Programme mit scheinbar praktischen Funktionen. Die App findet die nächste Filiale, zeigt die neuesten Angebote oder bietet eine digitale Einkaufsliste. Beispiele sind die Apps von Aldi (Nord) und Aldi (Süd), H & M, Hermes, Media Markt und real. „Kritisch“ ist die real-App. Sie sendet das Benutzungsverhalten und die Gerätekennung des Telefons an die Analysefirma Flurry in den USA. Das trifft auch auf viele der Gutschein-Apps zu. Zum Funktionieren der App ist das unnötig.

Praktische Helfer sind Preissuchmaschinen. Mit den Apps von billiger. de, eVendi und guenstiger.de scannen Nutzer im Laden den Strichcode eines Produkts und sehen online nach, ob es den Artikel billiger gibt. Alle drei sind laut Stiftung Warentest aus Datenschutzsicht „unkritisch“. Für das Programm von Idealo trifft das nicht zu. Es sendet die Gerätekennung des Handys und das Benutzungsverhalten an die Server der amerikanischen Analysefirma Flurry, „kritisch“.

Weitere Informationen: Zeitschrift test 11/2012 und www.test.de/shopping-apps