Der Verlust des Arbeitsplatzes ist eine enorme Stresssituation für den Betroffenen. Das wird selbst dem smarten George Clooney im Laufe seines aktuellen Films "Up in the Air" klar. Dort reist er als Ryan Bingham durch die USA und entlässt im Auftrag von Unternehmen deren Mitarbeiter. Anfangs leichten Herzens, im Laufe des Films immer nachdenklicher - und zuletzt doch wieder egoistisch bis zur Menschenverachtung. Stehen uns auch solche Zeiten bevor?

Ich glaube nicht. Unsere vom Mittelstand geprägte Gesellschaft ist doch eine andere. Zunächst einmal ist eine Kündigung für einen verantwortungsbewussten Arbeitgeber immer nur die Ultima Ratio. Und wenn sie sich dann schon nicht (mehr) vermeiden lässt, so sollte im Gegensatz zum Film doch die vorgesetzte Führungskraft das entscheidende Gespräch führen. Das ist zumindest in Deutschland auch gängige und solide Praxis.

Zum professionellen Trennungsmanagement gehört es aber nicht nur, den Betroffenen abzufinden und sich nett von ihm zu verabschieden. Wer diese Aufgabe wirklich verantwortungsbewusst wahrnimmt, muss ihm auch Wege aufzeigen, wie er sich den Arbeitsmarkt erschließen und möglichst zügig wieder eine neue Position finden kann. "Termination should end the job, not the man", heißt es immer wieder.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Entlassungen abzufedern. Mit einer Abfindung, die der Betroffene individuell in Beratung und Weiterbildung investieren kann. Mit einer Transfergesellschaft, die ihn befristet weiterbeschäftigt und ihm den Umstieg in ein anderes Unternehmen erleichtert. Oder mit Outplacementberatung, der Hilfe bei Jobsuche und Bewerbung durch externe Consultants. Dies halte ich für die verantwortungsvollste Art, jemanden zu entlassen.

Doch warum sollten sich Firmen diese Kosten aufbürden? Darum: Indem sie dem gekündigten Mitarbeiter eine echte Perspektive geben, zeigen sie, dass sie über eine faire Trennungskultur verfügen und auch das menschliche Schicksal im Blick haben. Vergessen Sie nicht: Das ist ein Zeichen für die verbleibenden Mitarbeiter!