Haben Sie einen Mann namens Rowan in Ihrer Firma? Nein? Ich hoffe ernsthaft, dass Sie jemanden haben, der so ist wie Rowan. Wir brauchen solche Leute nämlich dringend.

Doch beginnen wir von vorn - mit einer wahren Geschichte, die den amerikanischen Essayisten Elbert Hubbard veranlasste, am 22. Februar 1899 binnen einer Stunde nach dem Abendessen spontan einen Aufsatz zu verfassen. Diese Geschichte heißt "Eine Nachricht für Garcia".

Und darum geht es: Als im April 1898 der Krieg zwischen den USA und Spanien um Kuba ausbrach, wollte Präsident McKinley einem kubanischen Rebellenführer namens Garcia eine Nachricht zukommen lassen. Garcia war irgendwo in den Bergen der Karibikinsel, niemand wusste genau, wo. Man konnte ihn weder per Post noch per Telegramm erreichen. Ein Berater sagte zum Präsidenten: "Es gibt da einen Mann namens Rowan. Der wird Garcia für Sie finden."

Als Rowan der Brief von McKinley ausgehändigt wurde, fragte er nicht: "Wo ist Garcia denn? Wie komme ich dorthin? Was soll ich machen, wenn ich da bin? Wie komme ich zurück?" Er nahm einfach den Brief, steckte ihn in einen wasserdichten Beutel auf seiner Brust, fuhr mit dem Zug nach New York, nahm ein Schiff nach Jamaika, durchbrach mit einem Segelboot bei Nacht die spanische Blockade und durchquerte den kubanischen Dschungel, um nach neun Tagen Garcia den Brief zu übergeben - und zurückzukehren.

Fällt Ihnen so ein Kollege ein, der die Initiative ergreift und Verantwortung übernimmt? Der nicht wartet, bis ihm haarklein gesagt wird, wie ein Ziel zu erreichen ist? Der seine Arbeit genauso gut macht, wenn der Chef weg ist? Oder sind Sie vielleicht selbst dieser Rowan-Typ? Dann gratuliere ich Ihnen. Denn bei solchen Aufgaben können Sie zeigen, was in Ihnen steckt. Miese Jobs, die sonst keiner will, geben Ihnen viel Raum, denn niemand redet Ihnen hinein. Suchen Sie solche Jobs und machen Sie sie gut. Denn wie schrieb Hubbard? "Sie werden gebraucht, dringend gebraucht - Menschen, die Garcia eine Nachricht überbringen können."