Hamburg. "Ich bin ein echter Glückspilz", sagt Adarsha Kanchana mit deutlichem Akzent und lächelt, wenn er auf seine bisherige Karriere zurückblickt. Der 29-jährige Inder lebt erst seit drei Jahren in Deutschland, hat an der TU Harburg Master-Abschlüsse in Mikroelektronik und Business Administration gemacht und plant jetzt, noch eine Promotion draufzusetzen.

In Indien hatte er nach seinem Bachelor-Studium als Systementwickler bei Bosch gearbeitet. Die deutsche Firma machte Lust auf mehr - nach fünf Jahren im Unternehmen bewarb sich Adarsha auf einen Stipendienplatz in Harburg. Mit Erfolg, auf dem sich Adarsha alles andere als ausruht. "Jetzt möchte ich mein Glück weitergeben!"

Während er zwischen Hamburg und Würzburg, wo er vorübergehend wieder bei Bosch arbeitet, pendelt, hat er die Stiftung Kanchana-Foundation gegründet, mit der er Bildungsprojekte in Indien unterstützen will. Für die Idee erhielt Adarsha jüngst von der Bundesregierung den Preis des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes. Angela Merkel hat ihm gratuliert: "Sie hatte zwar nur drei Minuten Zeit, aber für mich war es eine große Ehre", sagt er.

Für die Zukunft hat Adarsha zwei große Pläne: Über seine Internetseite (kanchanafoundation.org) möchte er Spender für seine Stiftung gewinnen. Und er will einen dauerhaften Job finden. "Dann kann endlich auch meine Frau nach Deutschland kommen." Die Zahnärztin arbeitet noch in Indien.