Die Ladung der größten Frachter der Welt wird ab August am Terminal Tollerort der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) umgeschlagen.

Hamburg. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) wird auf ihrem Terminal Tollerort weiter Container umschlagen. Das geht aus einem Schreiben des Vorstandes an die Mitarbeiter hervor, das dem Abendblatt vorliegt.

Vorgesehen ist derzeit, dass das Tollerort-Terminal (CTT) mit rund 400 Mitarbeitern künftig mit dem größeren Burchardkai verschmolzen werden soll. Dies hatte Spekulationen über eine Schließung ausgelöst. Die HHLA hatte aber stets auf eine weitere "bedarfsgerechte" Nutzung der Anlage verwiesen. Das Schreiben stellt nun klar: "Die Nutzung des CTT wird auch in Zukunft Containerumschlag im nennenswerten Umfang beinhalten."

Hintergrund für die neuen Planungen für das CTT ist, dass die HHLA von August an den bisher größten Containerdienst im Hamburger Hafen abfertigen wird. Dabei geht es um die French Asia Line (FAL) 5, in der die französische CMA/CGM und die dänische Maersk jeweils fünf der weltgrößten Frachter einsetzen werden.

Vom steigenden Volumen am Burchardkai profitiert nun der Tollerort, an dem weiter Boxen verladen werden sollen. Erst zuletzt hatte die HHLA dafür fünf Containerbrücken erhalten, die nun auf dem Terminal aufgestellt werden. "Die erste soll Mitte September in Betrieb gehen, die vier anderen folgen dann im Monatsrhythmus", sagte HHLA-Sprecher Mark Krümpel.

In dem Vorstandsschreiben verweist HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters darauf, dass trotz der konjunkturellen Erholung und der positiven Trends im Umschlag die vom Vorstand angestrebte neue Arbeitsorganisation auf dem Burchardkai "unverzichtbar" sei. Denn fast alle Häfen bauten derzeit ihre Umschlagkapazitäten aus. Damit haben die Reedereien bei den Liegeplätzen für ihre Containerriesen eine immer größere Auswahl. "Künftig gilt es, sich in einem von Überkapazitäten geprägten Käufermarkt zu behaupten", so der HHLA-Vorstand. Die Mitarbeiter am Burchardkai wehren sich jedoch gegen die Neuorganisation auf dem Terminal, weil ihnen durch die Neuregelung der Arbeitszeiten Lohneinbußen drohen.

Unterdessen stufte die Warburg Bank das Kursziel für die HHLA von 31 auf 27 Euro herunter. Sie empfiehlt, die Aktie nur noch zu halten. Hintergrund sei, dass der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) im Abendblatt-Interview Zweifel an einer raschen Elbvertiefung geäußert hatte.

Zwar hätten weitere Verzögerungen nicht zwangsläufig einen unmittelbaren Einfluss auf die Mengen in Hamburg. Sie seien aber eine schwere Belastung für Hamburgs Wettbewerbfähigkeit gegenüber anderen Nordseehäfen. "Eine weitere Verzögerung um geschätzte ein bis zwei Jahre sollte zusätzlichen Druck auf die Preise ausüben und könnte zu einem dauerhaften Verlust von Umschlag an andere Häfen, vor allem an Rotterdam, führen", so die Bank. Der Kurs der HHLA-Aktie stieg gestern um 2,1 Prozent auf 28,39 Euro.