Berlin. Vonovia beklagte sich, seine Wärmepumpen wegen Strommangels nicht in Betrieb nehmen zu können. Die Netzagentur aber sieht das anders.

Wenn ein Immobilienkonzern seine siebzig Wärmepumpen nicht in Betrieb nehmen kann, weil die Netze zu schwach sind, dann könnte das die deutsche Wärmewende infrage stellen. Doch die Bundesnetzagentur widerspricht dem Immobilienkonzern Vonovia – doch nur zum Teil.

Insgesamt 6000 Wärmepumpen möchte Deutschlands größter Immobilienkonzern in fünf Jahren installieren. Dazu legte Vonovia zu Beginn des Jahres 2022 ein Wärmepumpen-Sonderprogramm auf. Bereits im September wurden 115 Wärmepumpen verbaut, mit denen 671 Wohnungen in 108 Gebäuden auf Temperatur gebracht werden sollen.

Doch über die Hälfte davon konnten nicht in Betrieb genommen werden, wie eine Firmensprecherin bestätigte. Ein Grund dafür ist laut Vorstandschef Rolf Busch der fehlende Netzausbau, wodurch die Wärmepumpen nicht mit genügend Strom versorgt werden könnten.

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Wärmepumpe: Laut Netzagentur ist Ertüchtigung der Netze notwendig

"Generell sind die deutschen Verteilernetze gut ausgebaut", widerspricht die Bundesnetzagentur auf Anfrage der "Berliner Zeitung". Jedoch stelle die zunehmende Nutzung von steuerbaren Stromverbrauchern wie Elektroautos und Wärmepumpen die Verteilernetze vor "große Herausforderung", wie es in einer Mitteilung der Netzagentur vom Februar heißt. Es käme dadurch zu "beträchtlich höhere(n) Bezugsleistungen in der Niederspannung."

Um steuerbare Verbraucher sicher in das Stromnetz zu integrieren, ist eine zeitnahe und vorausschauende Ertüchtigung der Verteilernetze" notwendig. Darüber hinaus soll durch zwei Festlegungsverfahren die Integration von etwa Wärmepumpen ermöglicht werden.

Vonovia zumindest möchte für das Wärmepumpen-Vorhaben den Strom selbst prodzuzieren. Buch sagte dazu, dass bis 2045 30.000 Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dächern installiert werden sollen. Bis Ende letzten Jahres habe der Konzern bereits 533 Dächer damit bestückt. (daw/fmg)