Baku/Hamburg. Sie sang “Imagine“ von John Lennon. Doch warum trat Lady Gaga unter mysteriösen Umständen bei den Europaspielen auf? Andere sind mutiger.

Für Diktatoren zu singen, das ist Usus im Pop-Business. Nelly Furtado zwitscherte für Muammar al-Gaddafi, Jennifer Lopez, Lionel Richie und viele andere traten privat bei den umstrittensten Politikern der Welt auf. Nun hat die Menschenrechtskampagne Sport for Rights den US-Popstar Lady Gaga für den Auftritt bei den Europaspielen in Baku kritisiert. Gleichzeitig lobte der Zusammenschluss verschiedener Organisationen den Sänger Bono der Band U2 nach seinem Einsatz für Gefangene in dem autoritär regierten Aserbaidschan.

Lady Gaga war bei der Eröffnungsfeier des kontinentalen Multi-Sportevents aufgetreten und hatte vor den Augen des umstrittenen Staatschefs Ilham Aliyev den John-Lennon-Hit „Imagine“ gesungen. Dafür soll sie einem Bericht des Branchendienstes „Inside the Games“ zufolge rund zwei Millionen US-Dollar (1,77 Millionen Euro) erhalten haben. Ihr Management antwortete bislang nicht auf Anfragen bezüglich ihres Aufenthalts in Baku.

Der Auftritt sei „sehr enttäuschend“ gewesen, kritisierte Sport for Rights. „Lady Gaga hat nicht nicht nur ihre eigenen Werte kompromittiert, sondern auch aserbaidschanische Aktivisten in Haft betrogen.“

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Bei Konzerten in Montreal hatte Bono die Fotos von sechs in Aserbaidschan Inhaftierten auf einer Leinwand präsentiert. Dazu schrieb die Band am Montag auf ihrer Internetseite: „Sechs Freunde von uns sind hinter Gittern für das Verbrechen, dass sie ihre Meinung kundtun.“ Darunter sind kritische Journalisten und Menschenrechtsaktivisten. „Bonos Intervention zeigt, dass die Anstrengungen des aserbaidschanischen Regimes, ihr Image durch die Europaspiele schön zu färben, fehlgeschlagen sind“, schrieb Sport for Rights. (HA/dpa)