Malta, der Felsen-Archipel mit den Nebeninseln Gozo und Comino rund 85 Kilometer südlich von Sizilien, erstrahlt schon von oben karg, aber schön in kräftig-gelbem Kalkton. Es ist mit 10 624 Euro Wirtschaftsleistung pro Kopf (Dt.: 25 675 Euro) das wohlhabendste, aber auch kleinste neue Mitgliedsland und gilt als eins der beliebtesten Ziele für Englischkurse in Europa. Früheste Zeugnisse menschlicher Besiedlung stammen aus den Jahren um 5200 v. Chr.: riesige Megalithen, aus denen die ersten Steinbauten des Mittelmeerraums entstanden. Phönizier, Römer, Goten, Byzantiner, Normannen, Araber und Franzosen hatten hier imperiale Gastspiele. Von 1530 bis 1798 prägte der Johanniterorden das Gesicht der Insel, etwa mit der Festungsmauer der Hauptstadt Valletta. Später waren die Engländer Kolonialherren, 1964 wurde Malta selbstständig.

Noch immer herrscht Linksverkehr; urige Oldtimer-Busse im öffentlichen Nahverkehr werden mit Handzeichen angehalten. Die Bevölkerung ist zu 100 % katholisch. Scheidungen sind verboten, die Jagd auf Zugvögel ist legal. Bei religiösen Festen gibt es viele Spielmannszüge und farbenfrohe Prozessionen. Inzwischen bietet Malta auch Sport satt: von Rock-Climbing bis Golf. Von Frühling bis November ist es ein Taucherparadies. Die wenigen Strände sind in der Saison überfüllt.

Fläche : 316 km⊃2; (¾ von Bremen);

Einwohner : 420 000; bei der Abstimmung zum EU-Beitritt lagen die Fürsprecher mit nur 19 000 Stimmen vorn.

Sprachen : Malti (erste Amtssprache), Englisch (zweite).

Popstars : z.B. Beangrowers, beliebteste Rockband: Wintermoods.

Weltkulturerbe : die Stadt Valletta, das Hypogäum, die Megalithentempel.

Wirtschaft : 66 % Dienstleistungen, 32 % Industrie, 2 % Landwirtschaft. Handwerk: Spitzen. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,7%.