Eine Person in Florida ist nach einer Infektion mit einer Amöbe gestorben. Der Einzeller gelangte über eine Nasenspülung ins Gehirn.

Ein Einwohner in Charlotte County, Florida ist gestorben, nachdem er sich vergangene Woche mit einer Amöbe infizierte. Das teilten die verantwortlichen Behörden bereits am Donnerstag mit. Die Infektion erfolgte wahrscheinlich durch eine Nasenspülung mit Leitungswasser.

Laut einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums von Charlotte County handelt es sich bei der Amöbe um "Naegleria fowleri", ein Einzeller, der nur in warmem Süßwasser überlebt. "Eine epidemiologische Untersuchung wird durchgeführt, um die besonderen Umstände dieser Infektion zu verstehen. Ich kann bestätigen, dass die Infektion zu einem Todesfall geführt hat", äußerte sich ein Pressesprecher auf Anfrage von CNN.

"Gehirnfressende" Amöbe wandert über Nase ins Gehirn

Eine Infektion mit Naegleria fowleri ist selten und erfolgt nur, wenn mit Amöben kontaminiertes Wasser über die Nasenschleimhaut in den Körper gelangt. Die Tierchen können dann entlang der Nerven bis ins Gehirn wandern und rufen dort eine Entzündung von Hirnhaut und Hirngewebe hervor, eine sogenannte "Primäre Amöben-Meningoenzephalitis" (PAM oder PAME).

Eine primäre Amöben-Meningoenzephalitis (PAM) verläuft in über 90 Prozent der Erkrankungen tödlich. Laut dem Robert Koch Institut sind weltweit bislang nur circa 250 Fälle beschrieben. Man geht allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Infektionen erfolgen höchstwahrscheinlich beim Baden, insbesondere beim Tauchen in warmen Süßgewässern. Dabei reicht ein kurzer, einmaliger Kontakt der Nasenschleimhaut mit kontaminiertem Wasser.

Symptome einer Infektion mit "Naegleria fowleri"

Die Symptome einer Infektionen treten drei bis sieben Tagen, in selten Fällen bis zu 14 Tage nach dem Kontakt mit der Amöbe auf. Nach Informationen des Robert Koch Instituts leiden Erkrankte zunächst an starkem Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Nackensteifheit, gefolgt von Veränderungen der Körperkontrolle und der Wahrnehmung.

Der Zustand der Patienten verschlechtert sich zunehmen, bis sie komatös werden und dann in der Regel innerhalb einer Woche sterben. In nur sehr wenigen Fällen konnten Infizierte aufgrund von früher Behandlung überleben.

Einwohner sollen nur noch destilliertes Wasser nutzen

Durch das Trinken von kontaminiertem Wasser infiziere man sich laut einer Pressemitteilung von Floridas Gesundheitsministerium aber nicht. Die Einwohner Floridas sind angehalten, bei der Herstellung von Nasenspülungen nur destilliertes und steriles Wasser zu nutzen oder Leitungswasser vorher eine Minute lang abzukochen.

Außerdem solle beim Baden sehr darauf geachtet werden, dass Leitungswasser nicht in Kontakt mit der Nasenschleimhaut kommt. Das heißt, beim Waschen und Duschen aufpassen, keinen Aktivitäten nachgehen, bei denen Wasser einfach in die Nase gelangen könnte und Kinder nicht unbeaufsichtigt mit Leitungswasser alleine lassen.