Sturm nimmt Kurs auf Kuba und Florida. 5000 Menschen in Haiti in Sicherheit gebracht. Unwetter verhinderte Raketenstart der NASA.

Port-au-Prince/Miami. Tropensturm „Isaac“ hat am Sonnabend in Haiti Überschwemmungen ausgelöst und mindestens drei Menschen das Leben gekostet. Der Sturm zog mit starken Regenfällen über den Süden des Landes hinweg und dann weiter in Richtung Kuba und Florida. In dem US-Staat könnte „Isaac“ am Montag eintreffen, wenn die Republikanische Partei in Tampa zu ihrem Nominierungsparteitag zusammenkommt. Aktivisten und Bürgerrechtsgruppen haben dort unabhängig vom Wetter Proteste angekündigt. Bereits am Sonnabend rief Gouverneur Rick Scott wegen des erwarteten Sturms den Notstand für den Staat aus.

Möglicherweise trifft „Isaac“ aber auch erst am Dienstag oder Mittwoch als Hurrikan der Kategorie 2 weiter nördlich an Land. Das US-Hurrikanzentrum in Miami hielt seine Warnung für die Florida Keys und für die Westküste Floridas von Bonita Beach bis Florida Bay aufrecht. Urlauber wurden aufgefordert, die Inselkette im Süden des Staats zu verlassen, die Behörden errichteten Notunterkünfte. Auf den Keys könnten Ausläufer des Sturms bereits am Sonntag heftigen Regen und Wind bringen.

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In Haiti zog „Isaac“ über Gebiete hinweg, die noch immer unter den Folgen des verheerenden Erdbebens von 2010 zu leiden haben. Am stärksten waren offenbar die rund 45.000 Einwohner zählende Stadt Les Cayes und angrenzende Gebiete betroffen. Eine Frau und ein Kind seien in der Ortschaft Souvenance umgekommen, sagte ein Politiker. Ein zehnjähriges Mädchen wurde nach Angaben des Zivilschutzes in Thomazeau von einer umstürzenden Mauer erschlagen. Mindestens 5.000 Menschen wurden vor Überschwemmungen in Sicherheit gebracht.

In Kuba, das über einen gut ausgebauten Katastrophenschutz verfügt, bereiteten sich die Behörden auf den Sturm vor und riefen eine Alarmbereitschaft für sechs Provinzen im Osten aus. Urlauber in diesen Gebieten wurden in Sicherheit gebracht.

Der Tropensturm verhinderte am Sonnabend auch den Start von zwei Forschungssatelliten vom US-Raumfahrtzentrum Cape Canaveral in Florida. Wegen eines Gewitters musste die NASA den Countdown nur vier Minuten vor der Zündung der Raketen abbrechen. Das Gewitter war ein Ausläufer von „Issac“. Die NASA entschied, einen Start erst dann zu versuchen, wenn das Sturmgebiet durchgezogen ist. Das wird vermutlich am Donnerstag der Fall sein. (dapd)