Auf den Tag genau sieben Jahre nach “Katrina“ könnte mit “Isaac“ wieder ein gefährlicher Sturm US-Staat Louisiana und die Stadt New Orleans treffen.

New Orleans. Sieben Jahre nach dem verheerenden Hurrikan „Katrina“ hat sich die US-Golfküste am Montag für einen neuen schweren Sturm gerüstet. In den Staaten Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida wurde der Notstand ausgerufen. Viele Menschen verbarrikadierten ihre Häuser und stockten Vorräte auf. In der Nähe von New Orleans wurden Evakuierungen eingeleitet. Meteorologen erwarteten, dass der zunächst noch als Tropensturm eingestufte „Isaac“ über dem Golf von Mexiko an Stärke gewinnen und als Hurrikan am Dienstagabend die Küste erreichen könnte.

Nachdem der Wirbelsturm am Sonntag über die Südspitze Floridas in den Golf von Mexiko gezogen war, konnte der weitere Kurs zunächst nicht genau vorausgesagt werden. Das Nationale Hurrikanzentrum in Miami gab deshalb eine Warnung für weite Teile der nördlichen Golfküste heraus. Entgegen vorheriger Ankündigungen eines Hurrikans der Stärke 2 sagte der Leiter des Zentrums, Rick Knabb, am Montag dem Sender ABC, „Isaac“ werde voraussichtlich doch nur die Stärke 1 erreichen. Abhängig vom Stand der Gezeiten wird an der Küste dennoch mit einer um bis zu vier Meter erhöhten Flut gerechnet.

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In dem östlich von New Orleans gelegenen Bezirk St. Charles wurden am Montag 53.000 Menschen aufgefordert, die Region zu verlassen. Ölkonzerne begannen zudem mit der Evakuierung von Förderplattformen im Golf von Mexiko, die Produktion kam weitgehend zum Erliegen.

Das Zentrum des Sturms lag am Montagmorgen (Ortszeit) knapp 300 Kilometer südwestlich von Fort Meyers in Florida und etwa 575 Kilometer von der Mündung des Mississippis entfernt. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von etwa 100 Kilometern pro Stunde.

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In Louisiana rief Gouverneur Bobby Jindal den Notstand aus und erklärte, er werde wegen des Sturms möglicherweise nicht beim Parteitag der US-Republikaner in dieser Woche sprechen. Der Gouverneur von Alabama, Robert Bentley, sagte seinen Besuch in Tampa bereits ab. Auch die Gouverneure in den Staaten Mississippi und Florida erklärten den Notstand und warnten vor allem vor Überschwemmungen in niedrig liegenden Gebieten.

+++ Mehrere Tote bei Tropensturm "Isaac" in Haiti +++

Bereits vor Erreichen der Hurrikanstärke sorgte „Isaac“ nicht nur beim Parteitag der Republikaner in Tampa für Probleme. Am Flughafen von Miami wurden am Sonntag mehr als 550 Flüge gestrichen. Von Key West an der Südspitze Floridas bis in den Norden von Miami kam es zu vereinzelten Stromausfällen. Größere Schäden blieben nach Angaben des Gouverneurs Rick Scott aber aus. Anders könnte es allerdings an der Golfküste aussehen, wenn „Issac“ über dem warmen Wasser des Golfs an Stärke zunimmt.

Bevor er Florida erreichte, hatte „Isaac“ in der Karibik gewütet. Nach Angaben der Behörden sind durch den Tropensturm bisher insgesamt 21 Menschen ums Leben gekommen – 19 in Haiti und zwei in der Dominikanischen Republik. Wie die Nachrichtenagentur Haiti Press meldete, wurden in Haiti zudem 300 Häuser vollkommen zerstört, die meisten davon in der Stadt Jacmel an der Südküste des Karibiklandes.

20.000 weitere Häuser seien außerdem schwer beschädigt worden, hieß es in dem jüngsten Bericht des Zivilschutzes vom Montag. Die Stadt Jacmel war ebenso wie Port-au-Prince bei dem großen Erdbeben im Januar 2010 weitgehend zerstört worden. In der Dominikanischen Republik, die der Sturm nicht direkt überzog, wurden nach einen Bericht der Zeitung „El Nacional“ durch die Wassermassen 90 Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten.

„Isaac“ war am Freitag von Süden her über Haiti hinweggezogen und hatte mit starken Regenfällen viele Teile de Landes überschwemmt. Bei seinem anschließenden Zug über den Osten Kubas wurden keine Toten gemeldet.