Peking. Die Zahl der Toten nach den schweren Überschwemmungen in China ist auf mindestens 105 gestiegen. Mehr als 60 Menschen wurden noch vermisst. Diese Bilanz zogen die Behörden nach den sintflutartigen Regenfällen, die in den vier Provinzen Hubei, Hunan, Jiangxi und Guizhou am 3. Juni begonnen hatten. Nach Angaben des Ministeriums für Zivilangelegenheiten stieg in der Provinz Hunan im Süden des Landes der Wasserpegel binnen sechs Stunden auf dem ausgetrockneten Boden auf mehr als 20 Zentimeter; chinesischen Meteorologen zufolge "ein Jahrhundertereignis in dieser Region". Die Fluten zerstörten nach Angaben der Behörden in 13 Provinzen mehr als 27 000 Gebäude und 465 000 Hektar Ackerland. Diese Fläche entspricht ihrer Größe nach etwa dem Ruhrgebiet. Eine Wetterbesserung scheint derzeit nicht in Sicht. Bei weiteren Regenfällen drohe jedoch auch der Jangtse über die Ufer zu treten. Nach Berichten des Senders China Central Television waren von den Fluten schätzungsweise mehr als zehn Millionen Menschen betroffen. Mindestens 200 000 Bewohner waren in der vergangenen Woche in Hubei und Hunan in Sicherheit gebracht worden.